Vorsorge in der GKV

Es ist der vierte Anlauf der Großen Koalition. Noch einmal Anlauf genommen, ein Gesetz zu verabschieden, welches Prävention in Deutschland begünstigt/vorschreibt. Andere Dinge scheinen im Bundestag vorzugehen, nicht aber die Verhinderung von Erkrankungen.

Der A O K-Bundesverband hat seine Vorstellung dazu deutlich gemacht. Prävention wird hier als Gemeinschaftsaufgabe definiert. Nicht nur die Sozialversicherungsträger, sondern auch im Bund, Länder, Kommunen und Betriebe sollten sich aktiv beteiligen. Die AOK lehnt dagegen entschieden ab, dieses Vorhaben mitzufinanzieren.

Ich finde es sehr bemerkenswert, dass ein Vertreter der GKV diese genaugenommen versicherungsfremden Leistungen, denn Prävention ist, weder Linderung noch Heilung, auf die Gemeinschaft abwälzen möchte. Er selbst aber durch die Zahlung solcher versicherungsfremden Leistungen wie zum Beispiel Prämien, Babyschwimmen und Yogakurse u.v.a. wieder in die roten Zahlen zurück kehrt. Ein solcher Verband sollte nicht vergessen, dass eine Behörde ist, damit ein dienstleistendes Organ der Gesellschaft (so die Theorie!).

Für mein Dafürhalten sind solche Verhaltensschemata der Zahlung versicherungsfremder Leistungen der GKV grundsätzlich zu untersagen, vernichten sie doch finanzielle Mittel, die dem eigentlichen Zweck schlussendlich fehlen. Der Zweck dieser Maßnahme liegt für mein Empfinden im Bereich der um Werbung der eigenen Kasse gegenüber den versicherungspflichtigen Bürgern.

Herr Gröhe, ihre Aufgabe!

Statt Geld aus den Beiträgen der Versicherten für PR-Maßnahmen, denn so sehe ich es, zu verwenden, sollte man lieber den Umgang mit den Versicherten und die damit verbundene Bürokratie vermenschlichen. Der Mensch ist und sollte Mensch bleiben und nicht zur Ware mutieren.

Grundsätzlich ist es richtig, Prävention weiter voranzutreiben- voranzutreiben bereits zu Beginn der Schulzeit. Den Gewinner erkennt man am Start, so eine Volksweisheit. Es wäre begrüßenswert würde das umgesetzt werden. Wir alle würden gleichermaßen davon partizipieren, denn eine Krankheit, die nicht entsteht, kann auch keine Kosten verursachen.

Natürlich muss hier grundlegend das Bewusstsein um die Zusammenhänge von Ernährung und Bewegung und dem Entstehen von Krankheiten geschaffen werden. Viele Kinder der Großstadt haben lebende Tiere des eigenen Landes bis jetzt nur im Fernsehen genossen, wissen auch nicht wirklich was alles zum Gemüse gehört oder Obst ist.

Ich vermute, wenn Prävention so verstanden und angewendet werden würde, dass die Multimorbidität des Menschen rückläufig werden würde. Krankheiten würden nicht immer früher im Leben des Einzelnen beginnen und insgesamt Anzahl weniger werden.

Ein Umdenken sollte Wertschöpfung wäre grundsätzlich damit einhergehend, besser noch zuvor realisiert. Man sollte nicht mehr an Krankheit verdienen (Untersuchung/Medikamente/Behandlungen), sondern an der Gesundheit eines Patienten (Ernährungskurse, öffentliche Sportveranstaltungen für Bürger, Schulsport ausweiten, Zusammenhänge zwischen Ernährung Gesundheit und Krankheiten lehren und zum Allgemeinwissen werden lassen, Prämienzahlung für Ärzte, die gesunde Kunden haben), wie es auch in anderen Ländern möglich ist.

Frank Dietrich   

PremiumCircle Berlin

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