Hoch gelobt – zu Recht?

In meinem heutigen Artikel möchte ich über einem Vorfall berichten, der seinen Beginn in den Tagen vor Weihnachten hatte und von mir als sehr tragisch und belastend aber auch sehr lehrreich empfunden und gewertet wurde. Zudem hat es mich erschreckte, das es nun schon der zweite Bericht ist, den ich in einem halben Jahr erhielt, der Aussage zur Leistungsfähigkeit der „Bürgerversicherung“ anderer Länder machte. Auch in diesem Fall „floh“ der Versicherte, tödlich erkrankt und ohne Diagnose, nach Deutschland.

Nun aber mal alles von Beginn an.

Am 22.12.13 wurde ich von einer sehr besorgt klingenden Dame angerufen. Meine Rufnummer hätte Sie vom Vermittler „XYZ“. Dieser steht bei mir für die regelmäßige Weitergabe von Problemfällen, so dass ich nun gespannt war, was ich zu hören bekäme.

Die Familie, 7 Kinder und ein Hund, kehrten nach Deutschland zurück, da der Vater an einem, Plattenepitelkarzinom  erkrankt war – schon seit ca. einem Jahr. Der Grund der Reise selbst war, die Weigerung der Diagnosestellung mit der Folge einer Therapie in Holland, dem eigentlichem Wohnsitz. Diese Aussage deckt sich mit der einer jungen Mutter, die aus England zurück nach Deutschland kam. Auch dort verweigerte man Ihrem Neugeborenen die genaue Diagnose zum Sauerstoffmangel bei der Geburt. Sowohl in Holland als auch in England existiert ein hausarztgesteuertes Gesundheitssystem vergleichbar mit den Überlegungen zur Bürgerversicherung in Deutschland (Ich schrieb dazu). Die Verweigerung von Diagnosen verhindert die jeweils notwendige Therapie und damit werden Kosten gespart, so die Vorgehensweise in diesen Ländern. Sofern Sie hier nicht folgen wollen, erkundigen Sie sich selbst. Kostenminderung durch Behandlungsverweigerung – ein unvorstellbare Tatsache aber gelebte Praxis nach Aussagen der Rückkehrer.

Schlimmer noch, der Herr wurde bei Umzug nach Deutschland ohne wirkliche zeitnahe Mitteilung an ihn von der Behörde in Holland einfach abgemeldet und verlor somit auch die Mitgliedschaft der dortigen GKV!

Das Problem war als, dass ein Unversicherter nach Deutschland kam, das 55 Lebensjahr bereits länger vollendet hatte, unheilbar seit langem erkrankt war, 7 Kinder hatte und im Grunde mittellos in Deutschland ankam. Wie ist nun der kürzeste Weg, eine Kostenübernahme zu erhalten, damit er behandelt werden kann?

Die zuständige AOK hatte alle Zeit der Welt. Nur ein der Mitarbeiterinnen war wirklich engagiert. Nach vielen Telefonaten und erbrachten Nachweisen, auch über Holland,  war es mir möglich, den Mann einzuweisen und endlich wieder behandeln zu lassen. Gut eine Woche später verstarb er dann am Wochenende.

Fazit:

Die Bürgerversicherung, sowohl in England als auch in Holland, verweigert aus Kostengründen Diagnosen. Wo keine Diagnose, gibt es auch keine Therapie und das spart „nachhaltig“ Geld. Beide Familien bestätigte das mehrfach und es war der Grund (für mein Empfinden unterlassende Hilfeleistung von Ärzten, die den Eid des Hippokrates geschworenen haben).

Von den handelnden Politikern, der Judikative, ganz zu schweigen. Menschenverachtende Gesetzgebung aus Gründen des staatlichen Versagens das Gesundheitssystem neu zu ordnen und zukunftssicher und nachhaltig und unabhängig von der Wirtschaft zu ordnen.

Gut, dass es hier in Deutschland nicht soweit kam. Das GKV System ist mehr als nur unübersichtlich.

Frank Dietrich   

PremiumCircle Berlin

Die Sicherung biometrischer Risiken, wie in der Krankenversicherungen, der Berufsunfähigkeitsversicherung oder der Absicherung der Pflegebedürftigkeit ist vom Alter / Gesundheitszustand abhängig. Wer abwartet, riskiert die Versicherungsfähigkeit.

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