Freie Wahl?

Es weihnachtet sehr! Zeit, Wünsche zu formulieren und auszusprechen. Ich wünsche mir zu Weihnachten, dass das Jahr 2015 ein Jahr der Transparenz wird.
Vor einigen Tagen hörte ich morgens unsere Bundeskanzlerin im Radio bestätigen, dass Träume wahr werden können. Betrachtet man ihre Karriere, so wird dass nachvollziehbar.
Warum nicht auch Transparenz zum Nutzen der Verbraucher erträumen, entschuldigen Sie bitte, realisieren!? Immer wieder wird von der längst zwingend notwendigen Transparenz gesprochen, um Probleme frühzeitig erkennen zu können. Institutionen werden geschaffen, diese zu begründen. Den Erfolg blieben diese Maßnahmen uns bisher schuldig.

Die Studie Faktencheck der Beratungsgesellschaft PremiumCircle Deutschland hat die komplette Intransparenz des Gesundheitssystems klar aufgezeigt und analysiert.
Die Antwort des Gesundheitsministeriums ist es, eine weitere Behörde anzuschließen, Transparenz damit zu fördern. Meinen Sie wirklich, dass noch mehr Bürokratie dieses Ziel erreichen kann?
Ich wünsche mir, dass der Bürger draußen in seiner Mündigkeit gefördert wird. Betrachte ich Wahlen und das Ergebnis in Form der GroKo, stellt sich die Frage, ob freie Wahlen, so ausgelegt und interpretiert, richtig verstanden wurden.

die Zweiklassengesellschaft

Immer wieder bestätigen aktuelle Umfragen, dass der Bundesbürger sich die freien Wahlen, gemeint ist, die Wahl zwischen dem System PKV und GKV, wünscht. Die uns allen bekannte Zweiklassengesellschaft der Schutzbedürftigen und der nicht Schutzbedürftigen ist staatlich geschaffen.

Statt dem Gespenst Bürgerversicherung hinter herzulaufen, weil es an Lösungsansätzen fehlt und damit endgültig die Versorgungsstruktur aufs Spiel zu setzen, sollte man sich den bereits bestehenden Daten und Fakten zuwenden, eine nachhaltige und zukunftstragende Lösung zu finden. Eine Art Neubeginn wäre wohl die beste Lösung.
Käme die Bürgerversicherung, wäre das Problem auch nicht gelöst. Eine neue Zweiklassengesellschaft würde entstehen. Blickt man nach Holland oder auch nach England (ich berichtete von Betroffenen hier im Blog) so wird klar, dass dort der bevorzugt bedient wird, der bar zahlt oder eine entsprechende Zusatzversicherung hat.
Würden wir die Bürgerversicherung einführen, so würden aus rund 10 Million PKV Vollverträgen möglicherweise 40-80 Mio. Zusatzverträge werden, dann aber inhaltlich weiter gefasst, denn die Lücken in der Versorgung einer Bürgerversicherung sind größer als in der GKV heute.

Macht in meinen Augen nicht wirklich Sinn und stellt unserem Handeln Personen ein Armutszeugnis aus, sollte man diesen Gedanken weiter verfolgen.
Was aber spricht denn gegen die Koexistenz der Systeme auf Augenhöhe? Gehen wir davon aus, dass beide Systeme inhaltlich gleichgestellt wären. Der erste Schritt wurde Ende 2012 mit der Empfehlung der Hinzunahme der Mindestkriterien als Tarifleistungen gelegt. So wie auch die Zahl der GKVen sich reduziert, wäre eine Konsolidierung vieler Unternehmen in der PKV wünschenswert. Viele der Angebote benötigt der Markt nicht. Sie sehen nur gut aus, leisten aber nicht wirklich, wenn es um den meist nicht zuvor analysierten Bedarf des Versicherten geht.
Das Ziel wäre, jeweils nur einige wenige Vertreter, sagen wir mal 5-10 Anbieter in der GKV und gleichviel in der PKV am Markt zu haben. Wettbewerb soll erhalten bleiben. Innerhalb der Systeme und in deren Opposition.

Was bliebe als Unterschied?

Der eine hätte ein einklagbares Vertragsrecht, der andere pocht auf Solidarität, lässt einklagbare Leistungen vermissen.
Stellen sich doch einfach mal vor, die GKV wäre keine Pflichtversicherung und beide Systeme stünden zur freien Wahl. Schon einmal war die Idee, wenn auch nur kurz in den Schlagzeilen zu finden. Wer würde sich für ein System entscheiden, welches mit ständig steigenden Beiträgen winkt, man aber nicht nachvollziehen kann, was man im Leistungsfall dafür erhält? Die GKV ist eine Behörde.

Mögen sie Behörden?

Ich würde mich sehr freuen, wenn ich ihre Gedanken dahin gehend angeregt hätte, darüber nachzudenken, dass es um die Absicherung der Gesundheit von uns allen geht. Schon in der Schule sollte man über Zusammenhänge von Ernährung und Bewegung unterrichten. Wo sonst wäre die Wirkung größer?
Den Gewinner erkennt man am Start. Lassen Sie uns auf neuen Wegen zum gemeinschaftlichen Nutzen durchstarten. Dazu gehört es, Kompetenzen zu erkennen und einzusetzen, Verantwortlichkeiten zu schaffen, die dann auch getragen werden. Der erste Schritt ist die Transparenz des Systems, welches sich am besten bei einer Neuordnung erreichen lässt. Herumdoktern ist in meinen Augen lediglich ein Verschlimmbessern, wie die Reformen der letzten 30 Jahre belegen.
Wurden wir (zwangs-) versichert, damit es uns gut geht oder damit wir weiter arbeitsfähig sind?

Ihnen allen ein angenehmes und ruhiges Fest. Bleiben Sie gesund und freuen Sie sich, dass es Ihnen gut geht.

Frank Dietrich   

PremiumCircle Berlin

Interview zur beruflichen Überzeugung * Interview zur Berufsunfähigkeit

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