Beitragsanpassung 2025. Kündigen oder bleiben?
Sowohl die gesetzliche als auch die private Krankenversicherung erleben derzeit deutliche Beitragsanpassungen in 2025– in einem Ausmaß, das es so bisher nicht gab. Viele Versicherte fragen sich: Wie soll ich darauf reagieren? Besonders in der privaten Krankenversicherung (PKV) gibt es dabei einiges zu beachten.
Gesetzliche vs. Krankenversicherung
In der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) können Pflichtversicherte ihre Krankenkasse wechseln und dabei von unterschiedlichen Zusatzbeiträgen profitieren. Die Situation in der PKV gestaltet sich komplexer. Hier haben Versicherte zwei grundlegende Optionen: Entweder sie wechseln den Versicherer oder sie prüfen innerhalb des bestehenden Vertrags einen Tarifwechsel den Beitragsanpassungen in 2025 zu begegnen. Was ist zu empfehlen?
Der Schutz im Detail
Eine genaue Prüfung des bestehenden Versicherungsschutzes ist unerlässlich, um die richtige DEntscheidung treffen zu könen: Was ist tatsächlich abgesichert, und was wirkt nur auf den ersten Blick überzeugend? Ein detaillierter Vergleich der Versicherungsbedingungen zeigt die Unterschiede. Zum Beispiel kann eine erweiterte Krankenhausabsicherung mit Chefarztbehandlung / Zweibettzimmer – wie sie u.a. bei der Debeka angeboten wird – den Schutz erheblich verbessern. Ohne das Tarifmerkmal bleiben Versicherte auf unzureichenden Höchstsätzen sitzen, denn darüber ist zu empfehlen. Andere Anbieter bieten Versicherungsschutz stationär über die Höchstsätze an – auch ohne Chefarzt – 2 Bettzimmer.
Erhöhte Beiträge: Ein Beispiel aus der Praxis
Die Debeka sorgte bereits 2021 mit einer durchschnittlichen Beitragserhöhung von über 17 % für Aufsehen. Die Beitragsanpassung 2025 fällt höher aus. Bis zu 25 % in der Spitze wird es teurer. Dies war absehbar: Die Debeka bietet sogenannte Öffnungsklauseln und erhebt vergleichsweise moderate Risikozuschläge bei Vorerkrankungen. Solche Vorerkrankungen führen jedoch im Alter häufig zu erheblich höheren Kosten. Die Gegenfinanzierung durch Zuschläge von maximal 30 % im Rahmen der Öffnungsklauseln neben den gerigen Risikozuschlägen bei Vorerkrankungen reichen nicht aus, um diese Kosten aufzufangen. Das Ergebnis: Versicherte ohne Vorerkrankungen tragen die finanzielle Last mit. Ein für mein Empfinden verantwortungsloses Verhalten, denn wenn es so weiter geht, könnte, egal wie groß der Versicher ist, eine finanzielle Schieflage die Folge sein. Die Anpassungen gleichen bestehende Kosten aus, nicht aber zukünftige.
Was sollten Versicherte tun?
- Versicherungsschutz prüfen: Stellen Sie sicher, dass Ihr Tarif Ihren Bedürfnissen entspricht. Der einzige Weg, das exakt zu prüfen ist die Kenntnis über die Tarifmerkmale, die der Markt bietet und über die Kosten, welche auf einen zukommen könnten. Ratings und Vergleichsrechner sind dabei viel zu ungenau.
- Vermittler kritisch hinterfragen: Insbesondere Vertreter von Ausschließlichkeitsorganisationen haben primär die Interessen ihres Unternehmens im Blick. Sie haften nicht für ihr Tun. Ein Makler wäre richtig, sofern er nicht alle Sparten anbietet, denn dann fehlt die umfangreiche Kenntnis des Kleingedruckten.
- Langfristige Perspektive beachten: Achten Sie bei einem Wechsel nicht nur auf die aktuellen Beiträge, sondern auch auf zukünftige Anpassungen und Konditionen. Auch ändert sich Ihr Bedarf mit zunehmenden Alter. Achten Sie auf Begrenzungen und Einschränkungen.
- Eine PKV muss sorgfältig und strategisch gewählt werde, damit sie nicht mehr gewechselt wertden muss. Fehelen hingegen existenzielle Leistungen, so ist der Wechsel durchaus sinnvoll.
Weiterführende Informationen sowie die Möglichkeit der Analyse finden Sie auf meiner Homepage (Tarifcheck). Eine informierte Entscheidung schützt nicht nur Ihre Gesundheit, sondern auch Ihre finanzielle Sicherheit. Meist kennen viele Versicherte ihre Urlaubsreise im Detail, wissen aber nicht welchen Wert die monatlich bezahlte Absicherung hat.