Immer wieder findet sich in der Presse
das Thema Tarifwechsel nach Paragraf 204, wenn es um privat Versicherte geht. Einige Akteure am Markt, die sich zu den Vermittlern rechnen, werben banalen und absurden Überschriften und bezeichnen den privat Versicherten als Verlierer. Auch suggerieren sie Insiderwissen, wenn sie sich dahin gehend positionieren, dass die Beiträge steigen werden. Haben Sie erlebt, dass irgendetwas in dieser Welt einmal günstiger wurde, das auf Dauer?
Dass man im Bereich der Dienstleistung für einen Tarifwechsel, der den Versicherten von Gesetzes wegen er garantiert zusteht, auch anders handeln kann, als abzuzocken, denn so sehe ich die Tätigkeit der meisten Anbieter, wenn es um den § 204 geht, belege ich regelmäßig.
Hier ein weiteres Beispiel. Was war geschehen?
Der Auftraggeber selbst, geboren im Oktober 1943, befand sich bereits in Pflegestufe drei. Der Tarif beim Versicherer hatte mittlerweile eine Höhe von fast 800 Euro erreicht und war in seinen Leistungen er durchschnittlich zu werten. Auch gab es zu Beginn der Pflegebedürftigkeit ständige Streitigkeiten, wenn es um die Wegegelder bei Arztbesuchen ging und auch um Inkontinenzartikel.
Zu Beginn der Tätigkeit lag die Analyse des bisherigen Versicherungsschutzes. Ein längeres Gespräch mit dem Versicherten sollte aufzeigen, welche der Leistungen sekundär zu bewerten sein. Wer pflegebedürftig und bettlägerig ist nur zum Thema Auslandsversicherungsschutz, längere Aufenthalte im Ausland und Ähnliches nicht mehr wirklich Bedarf äußern. Auch sind Vorsorgeleistung, der Bereich Familienplanung und andere ähnliche Dinge nicht mehr wirklich im Fokus des Auftraggebers.
Mithilfe dieser Daten werden alternative Tarife gesucht, die möglichst dicht am bisherigen Tarif liegen, gerne aber Minderung der Leistung in den oben genannten und vorher besprochenen Bereich haben.
Schlussendlich werden diese Tarife, wenn man einen Wechsel unterstellen würde, beim Anbieter angefragt. Neuerdings antworte dieser noch mit Zahlen, nicht mehr Leistungscharakteristika der angebotenen Tarife. Bedenkt man die Aussagen des PKV-Verbandes, den Tarifwechsel aktiv zu unterstützen, so sehe ich das als aktiven Rückschritt an. Aber wer wundert sich schon bei der DKV, liest man regelmäßig, wie oberflächlich Leistungsinhalte dargestellt werden.
Es fand sich ein Tarif. Nach dem Wechsel wurden knapp 200 € monatlich eingespart und sogar war es möglich, dass die bis dahin strittigen Leistungen, von dem ich oben schrieb, nun unstrittig versichert waren.
Das zuvor vereinbarte Honorar bezog sich nicht auf diese Differenz, sondern war pauschal festgelegt. Entgegen anderer Anbieter am Markt, die bis zum zwölffachen diese Differenz fordern und damit den gerade vermittelten Preisvorteil komplett aufzehren, konnte dieser Mandant bereits nach fast drei Monaten seinen Nutzen aus der Differenz ziehen.
Wer einen Tarifwechsel in Auftrag geht, sollte sich grundsätzlich darüber im Klaren sein, dass Preise Momentaufnahmen sind – die mit dem Wechsel einhergehenden Veränderungen aber dauerhaft. Ein Wechsel kann nur dann wirklich verstanden und realisiert werden, wenn man diese Minderungen in ihrer finanziellen Tragweite bei Leistungsinanspruchnahme, die man nie ausschließen kann, „greifen“ kann.
Viele solcher „Beratungen“ durfte ich anhand der mir vorgelegten Dokumente beurteilen. Nicht ein einziger hat dahin gehend informiert. Ich möchte hier deutlich warnen, warnen vor dem Kauf der Katze im Sack.
Informieren Sie sich selbst über Inhalte. Es ist nicht so schwer, dass man es grundsätzlich ablehnen sollte. Auch sollten Sie mit mehreren Anbietern sprechen und nicht über schnell ein Mandat unterschreiben.
Informationen zum Thema finden Sie bei mir auf der Homepage und natürlich im Downloadcenter in Form eines Leitfadens.
Interview zur beruflichen Überzeugung * Interview zur Berufsunfähigkeit