Brot und Spiele – und es wird beschlossen

Da sich Vorfälle dieser Art häufen, habe ich mich entschieden, kurz darüber zu schreiben. Es geht um den Begriff der Hilfsmittel. Für viele Menschen ein eher abstrakter Begriff, wie ich leider immer wieder erfahren muss. Aktuell wurde ein Fall eines Versicherten an mich herangetragen, der mit über 70 Jahren an der Schilddrüse operiert wurde und seitdem in Pflegestufe drei verharrt. Inkontinenz ist zudem eine Folge des Eingriffes von dem dieser Mann nicht mehr erholte, wahrscheinlich auch nicht erholen wird. Wer einen Menschen pflegte, der inkontinent ist, wird wissen, welche Belastungen aber auch Kosten auf einen zukommen.

Man wandte sich sofort an die Krankenversicherung mit der Bitte, diese Hilfsmittel zu bezahlen und erhielt eine Ablehnung. Warum? Inkontinenzprodukte, gemeint sind im wesentlichen Windeln, gehören nicht in den Bereich der Hilfsmittel der Krankenversicherung, sondern in den Bereich der Hilfsmittel der Pflegeversicherung. Die Inhalte der Pflegeversicherung, also der Versicherungsschutz, dem man dort zu erwarten hat, ist gesetzlich vorgeschrieben. Seit Jahren ist immer wieder darüber zu lesen, dass es sich bei der Pflegepflichtversicherung um eine Teilkostenversicherung handelt. Der Glaube, der Staat wird es schon richten, ist meiner Meinung nach ein Irrglaube, fast egal wohin wir sehen.

Am Beispiel Windeln

Die Mittel zur Zahlung von Windeln sind in diesem Versicherungsschutz stark begrenzt. Es empfiehlt sich auch, zu überlegen wo man diese einkauft. Mir wurde zur Dokumentation des dafür vorgesehenen Satzes eine Rechnung eines Sanitätshauses übersandt. Ein Blick auf Menge und Preis zeigte, dass zwei Klicks weiter im Internet locker die doppelte Menge oder auch mehr zu erwerben war.

Solche Vorfälle sind leider nicht selten, wie ich oben bereits erwähnte. In einem anderen Fall, dasselbe Problem, weil einfach der Versicherungsschutz nicht ausreichte. Egal, ob gesetzlich oder privat versichert, das Problem ist überall dasselbe. Von der möglichen Abhilfe, die man schaffen kann, wenn man solchen Problemen begegnet, schrieb ich regelmäßig. Gemeint ist die Pflegekostenzusatzversicherung-ein Muss für jeden Bürger, der sich im Alter, immer vorausgesetzt orientiert zu sein, ein menschenwürdiges und möglichst selbst gesteuertes Dasein ermöglichen möchte. Ein Leben lang gehen wir arbeiten und fast kaum einer achtet auf die Zeit, die man auch die „Erntezeit“ nennt. Der Glaube, man würde allein schon schaffen, entweder aus eigenen Mitteln alles selbst finanzieren können oder die Familie würde einspringen, ist wieder mal ein Irrglaube. Ich selber pflegte über zehn Jahre und möchte niemanden raten, dass auch nur zu überlegen. Das eigene Leben mutiert zu einer Folge von Reaktionen, bezugnehmend auf die Dinge, die ständig und durchgehend zu leisten sind. Die Betreuung erstreckt sich nicht nur auf die körperlichen Bedürfnisse, sondern meist auch auf die psychischen. Menschen, die pflegebedürftig sind, leiden selbst unter dem Zustand. Sehr oft ist die Folge, jemanden zu pflegen, die eigene Berufsunfähigkeit, möglicherweise auch die folgende eigene Pflegebedürftigkeit. Genügend Fälle, der gegenwärtigen Praxis belegen dies.

Aber es wird gespielt

Es ist sehr bedauerlich, wenn ich die Nachrichten höre und erfahre, dass man sich im Rahmen der Fußballweltmeisterschaft um andere Arbeitszeiten für die arbeitende Bevölkerung, sogar um den späteren Schulbeginn, damit auch die Kinder die spielen folgen können, bemüht , zeitgleich aber das Wissen um elementare Dinge einfach nicht existiert. Ich fühle mich manchmal ins alte Rom versetzt, denn auch dort gab es Brot und Spiele, die Menschen von den Realitäten des Lebens fernzuhalten. Überlegen wir, was in den vergangenen Weltmeisterschaften zeitgleich in der Politik entschieden wurde. Auch diesmal erwarte ich Entscheidungen der Politik, die alles andere als populär sind, die aber dann doch niemand hört wenn angegriffen wurde. Eigenverantwortung steht vor Konsum.

Frank Dietrich   

PremiumCircle Berlin

Die Sicherung biometrischer Risiken, wie in der Krankenversicherungen, der Berufsunfähigkeitsversicherung oder der Absicherung der Pflegebedürftigkeit ist vom Alter / Gesundheitszustand abhängig. Wer abwartet, riskiert die Versicherungsfähigkeit.

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