Weniger Beschwerden – weniger Vermittlungen !
Erstmals sank die Zahl der Beschwerden beim PKV-Ombudsmann im Jahre 2012. Diese Entwicklung hat sich, so der aktuelle Tätigkeitsbericht, fortgesetzt. Im vergangenen Jahr gingen 5984 Beschwerden beim Ombudsmann ein. Damit waren es fast 6 % weniger Beschwerden als noch ein Jahr zuvor. Der Hauptanteil der Beschwerden, knapp 80 %, auf alle Fragen zur PKV Vollversicherung und drei von vier Beschwerden davon waren zulässig. In einem Großteil der Fälle, wie auch schon in der Vergangenheit, ging es um die medizinische Notwendigkeit von Arzneimitteln oder medizinischen Hilfsmitteln. Die Zahl der Beschwerden stieg hier noch weiter an. Das verdeutlicht, so der Ombudsmann, den Kostendruck im Gesundheitswesen, der dazu führt, dass die Dinge einer stärkeren Prüfung durch den Versicherer unterliegen. Auch, so meine ich, ist die Definition der „Medizinische Notwendigkeit“ derart schwer greifbar, dass es hier Probleme geben muss – nicht nur in der PKV. Der Bericht belegt, dass weniger als drei von jeweils 10.000 Versicherten eine Beschwerde hatten und zeigt damit die hohe Zufriedenheit im Bereich PKV.
Logisch – oder?
Meine persönliche Meinung ist, dass es schlussendlich logisch ist, wenn weniger Vermittler am Markt tätig sind, weniger PKV Tarife versichert werden, auch die Zahl der Beschwerden sinkt. Mit der Einführung der Unisex Tarifwelt wurde vielen Vermittlern die Grundlage der PKV Vermittlung entzogen-gemeint sind die Beitragsvergleicher am Markt.
Eine Krankenversicherung unterscheidet sich von einer anderen nicht nur im Beitrag, sondern im Vertragstext-dieser begründet Leistungen und ist dauerhaft. Beiträge sind lediglich eine Momentaufnahme. Sicherlich ist Ihnen allen bekannt, dass die Werbung der letzten Jahre, leider auch noch heute, fast ausschließlich auf die Höhe des Beitrages abzielt.
Ich bitte hier aber zu unterscheiden, dass der Beitrag, genau genommen, die Summe aller Aufwen- dungen beinhaltet. Dazu zähle ich auch die Dinge die nicht versichert sind, die selbst zu zahlen wären, wenn ein Leistungsfall eintritt. Sprechen wir doch lieber vom Preis. Der Preis ist der Betrag der am Monat für den PKV Vertrag, damit die dort vereinbarten Leistungen, abgebucht wird. Alles weitere, also Selbstzahlungen und weitere Dinge zum Erhalt der Gesundheit oder zur Unterstützung eines Heilungsprozesses gehören in den Begriff Beitrag.
Vergleicht man PKV Tarife nur auf einem einfachen Niveau, so scheint der Preis eine entscheidende Größe zu sein. Gemeint ist, dass eine PKV nicht nur aus dem Bereich Zahn, Brille, Zweibettzimmer/Chefarzt, Rückerstattung und Preis besteht. Auch ein Auto besteht nicht nur aus Reifen, einem Motor, einem Getriebe und Sitzen. Es gibt viel mehr zu beurteilen, zu erfahren ob ein solches Auto zu einem passt. In der PKV ist das nicht anders, wurde aber von der Werbung und den rhetorisch gut geschulten Vermittlern in den Hintergrund gedrängt. Wer sich versichert, kauft einen Vertrag-diesen zu kennen ist zwingend notwendig, beurteilen zu können, ob es der persönlich richtigen Vertrag ist. Eine Beratung kann daher niemals in Eile erfolgen, sollte sorgfältig vorbereitet (Gesundheitsdaten gut recherchiert) sein und von einem Spezialisten, der sich auf dieses Thema seit Jahren konzentrierte, ausgeführt werden. Das Vertragswerk der PKV ist derart komplex, dass Spezialisierung nottut.
Mit der Beratung beginnt ein meist jahrelanges miteinander, denn Betreuung ist zwingend notwendig, jemanden der aus der GKV kam, die Selbstständigkeit/Mündigkeit, die das BGB Vertragsrecht mit sich bringt, zu erläutern und in seinem Sinne zu überwachen. Erste Informationen zur Komplexität und zu wesentlichen Kriterien eines Vertrages finden Sie auf meiner Homepage im Downloadcenter.
Die Sicherung biometrischer Risiken, wie in der Krankenversicherungen, der Berufsunfähigkeitsversicherung oder der Absicherung der Pflegebedürftigkeit ist vom Alter / Gesundheitszustand abhängig. Wer abwartet, riskiert die Versicherungsfähigkeit.
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