Nicht persönlich nehmen

Wer in die Private Krankenversicherung wechselt, nicht mehr als schutzbedürftig sondern selbstverantwortlich wählend gilt, befindet sich in einer neuen Welt. Gerade eben noch in Leistung und Beitrag bevormundet, niemals erfahrend, was eine Behandlung kostete und ob der Arzt richtig oder in eigenem Interesse abrechnete, sieht man sich nun für alles selbst verantwortlich.

Eigentlich doch ein sehr schönes Gefühl, denn sogar im Grundgesetz ist es verankert: Die freie Entfaltung der Person. Um das auch wirklich realisieren zu können, muss man das Lenkrad in der Hand haben. In der Privaten Krankenversicherung ist das möglich, hat aber auch Fußangeln und Hintertürchen, sowie Dinge, die einer Erläuterung bedürfen.

Wer im Auto sitzt und lenkt, sieht wohin fährt. Wäre es auch in dem Tarif- und Bestimmungs- dschungel der PKV so, hätte diese nicht einen derart  schlechten Ruf. Um zu erfahren, wo man ankommt, ist auch eine „Fahr-Schule“ notwendig. Bloß nicht in Eile und bitte fachlich spezialisiert sollte der „Fahr-Lehrer“ sein. Sollte? Es ist zwingend notwendig, will man es nicht riskieren, im Graben zu landen.

Eine umfassende Vorarbeit ist zu leisten. Welche Daten zur Gesundheit  gibt es im Fragezeitraum des gewählten Antrags? Woher diese erhalten? Patientenrechtgesetze?  Eher Makulatur, sieht man, wie damit umgegangen wird. Hier hilft nur Erfahrung und Durchsetzungsvermögen.premium-circle-Kopie6 Wechsel in die Private Krankenversicherung - Risikozuschläge

Sind alle Daten da, besteht Versicherungsfähigkeit, kann es mit der Beratung losgehen. Viel Zeit ist einzuplanen. Die PKV Vertragswerke befinden sich im Regelzusammenhang und das ist nicht „mal eben“ zu verstehen und in der Tragweite zu greifen.

Was bedeutet eine Formulierung und wie ist diese bei einem anderen Anbieter formuliert. Welche Leistungen  benötige ich – welche sind wichtig? Die größte Zahl der Angebote hat in Teilbereichen Lücken gegenüber der GKV. Auch müssen Entwicklungen berücksichtigt werden, die das Morgen mit einbeziehen.   Wer älter wird, wird meist nicht gesünder.

Gehen wir davon aus, das alles ist in guten Händen und wird fachlich und kompetent abgearbeitet. Der Antrag wird gefertigt und eingereicht. Nun folgt das Angebot des Anbieters. Entweder er akzeptiert alles so, wie es der Antrag spiegelt oder es gibt Nachfragen, möglicherweise ein Angebot mit Beitragszuschlag.

Meist sieht sich der Antragsteller persönlich betroffen, sogar fast schon beleidigt. Halt. Fehlt hier das Verständnis, was ein Vertragsrecht in der PKV bedeutet? Jeder trägt sein persönliches Risiko gegenüber der Versichertengemeinschaft. Im Umkehrschluss könnte man auch sagen, der, der gesund lebt(e), dadurch gesund ist und blieb, wird belohnt. ER erhält keinen Zuschlag. Das war in der GKV anderes. Hier wurde der Arzt belohnt – der, der „kranke“ Kunden hat. Der Patient selbst wurde meist nicht einmal, sofern wirklich erkrankt, über diese Erkrankung und die damit zusammenhängende Dinge informiert. Es fehlte an Zeit und meist an Budget.

Ein Zuschlag ist der Beleg für die eigene Verantwortlichkeit im System der PKV. Nach der Beantragung ist dieser meist einfach vergessen worden und „lebt“ über die Jahre mit – wird natürlich auch angepasst, sofern die Beiträge steigen. Je nach dessen Höhe, wird daraus schnell eine zweite PKV. Häufig ist das der Grund für stark gestiegene Beiträge.

Zuschläge sind nicht grundsätzlich einmal erteilt und lebenslang begleitend. Auch hier gibt es eine gesetzliche Grundlage der Überprüfung. Der sogenannte „gefahrenerhöhende Umstand“ kann immer nach zeitlicher Frist überprüft werden, den die Frage vorab im Antrag erfasste.

Nun wird noch unterschieden in Beschwerdefreiheit oder Ausheilung.

Sehr oft also könne Beiträge gesenkt werden, wird fachlich bereut. Zuschläge, die bei Vertragsabschluss oder sogar in der Laufzeit erfolgten, sind überprüfbar. Achten Sie darauf – es ist sogar ein Vermögensschaden, wenn der Berater das verpennt hat.

Auch hier wird Kompetenz messbar gemacht. Der Weg in die PKV sollte immer nur nach Aspekten der Leistung erfolgen. Beiträge versichern nicht und sind eine Momentaufnahme. Vertragliche Inhalte sind garantiert und dauerhaft – schon daher sollte diese ganz in Ruhe und mit Verständnis gewählt werden.

Frank Dietrich   

PremiumCircle Berlin

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