Zertifiziert und für gut befunden
In der vergangenen Legislaturperiode wurde über das duale System der Krankenversicherung gesprochen. Das Schreckgespenst der Bürgerversicherung waren aller Munde, meist im Munde derer, die von diesem Thema am wenigsten zu verstehen scheinen. Wer sich mit den Auswirkungen eines monopolistischen Gesundheitssystems, wie wir es aus England und Holland her kennen, kann bei klarem Menschenverstand nicht von einer Einführung in Deutschland überzeugt sein. Nun ist es die Pflegeversicherung, explizit auch das Produkt Pflege Bahr, also die staatlich geförderte Pflegekosten Vorsorge, um dies im politischen Gespräch geht. Trotz jahrelanger Berichterstattung, ist vielen Menschen noch immer nicht klar geworden, dass die Pflegepflichtversicherung in Deutschland nur eine Art Teilkaskoversicherung darstellt. Um das Risiko abzusichern, benötigt man also zu dem eine Versicherung. Nur maximal die Hälfte der anfallenden Kosten würde sonst übernommen werden. Die Kritik, dass viele Menschen, begründet durch den gesundheitlichen Status, eine solche Vorsorge nicht am freien Markt vereinbaren können, war mit Grundlage für den Pflege Bahr.
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Wenn es etwas in Deutschland gibt, was die politische Landschaft zeitlos definiert, so ist es ihre Uneinigkeit. Die Grünen kritisieren diese Art der Vorsorge, die Linken möchten Sie gerne abschaffen. Dennoch war, glaubt man den Meldung des PKV Verbandes, die Akzeptanz und auch die Zahl der Neuversicherung in diesem Bereich niemals so hoch wie heute. Schon deshalb hat sich die Einführung des Produktes und die damit begleitende Informations-/Werbekampagne durchaus gelohnt.
Allein 2013 wurden über 350.000 solcher Verträge geschlossen.
Zudem nochmals über 170.000 Verträge, die nicht staatlicher Förderung unterliegen. Die Grünen kritisieren trotz dieser enormen Zunahme der Vereinbarungen für Versicherungsschutz, dass dieses bürokratisch und ungerecht und lediglich ein Zusatzgeschäft für Privatversicherung sei. In diesem Zusammenhang stellt sich sofort die Frage nach Riester und Rürup. Erinnern wir uns an das Zitat des Carsten Maschmeyer, der Riester als eine sprudelnde Quelle für den AWD interpretierte.
Meiner Meinung nach hat das Produkt bereits ein großes Ziel erreicht. Weit mehr Menschen als noch vor dessen Einführung wurden über das Risiko informiert und es gibt die Möglichkeit, unabhängig vom Gesundheitszustand, einen solchen Zusatzversicherungsschutz zu vereinbaren. Zu beachten ist, dass dieser Versicherungsschutz zur gesetzlichen Pflegepflichtversicherung noch immer keine volle Absicherung in der Gesamtheit erreicht. Eine weitere Absicherung tut not, wenn man das Risiko umfassend versichern möchte, um im Alter menschenwürdig untergebracht sein, sollte man pflegebedürftig werden. Bezeichnenderweise sind auch immer die mit der Kritik an erster Stelle, die für mein Empfinden bis zum heutigen Tage auch nicht einmal ansatzweise einen konstruktiven Vorschlag zur Lösung eines Problems brachten.
Die Versicherungswirtschaft sprang sehr schnell auf den Zug mit auf. Zu den festen Vorgaben zur Zertifizierung eines solchen Produktes, damit es eine staatliche Förderung erhält, wurden die Mindestleistung bei vielen der Anbieter nochmals per Mehrleistungen verbessert. Auch stieg das Angebot der „Freien Policen“, also die Vorsorgeprodukte ohne staatliche Förderung. Hier heißt es wie immer in der Versicherungswirtschaft: Achtung Versicherung!
Wie auch in allen anderen Verträgen, die meist nie gelesen wurden, begründet sich die erhoffte Leistung, für die man monatlich einen Preis bezahlt, auf die Vertragsinhalte. Wo sind Hintertürchen, wurden Fußangeln gut versteckt? Rhetorisch gute Formulierung, unterstützt mit werbenden Bildern freundlicher Menschen lenken vom Inhalt meist erfolgreich ab. Wer seine Absicherung zu sucht, sollte das Geld er sparen, denn ausgeben. Erste Informationen zu diesem existenziellen Risiko finden Sie in meinem Downloadcenter in Form eines Leitfadens.
Die Sicherung biometrischer Risiken, wie in der Krankenversicherungen, der Berufsunfähigkeitsversicherung oder der Absicherung der Pflegebedürftigkeit ist vom Alter / Gesundheitszustand abhängig. Wer abwartet, riskiert die Versicherungsfähigkeit.
NEUE LEITFÄDEN IM DOWNLOADCENTER