Wahlleistung – ein weiterer Blickpunkt

Es war eine Beratung zum Thema PKV. Es war eine Analyse von bestehendem Versicherungsschutz. Ein Versicherungsschutz von dem der Anbieter immer wieder lautstark beteuert, dass seine Kunden ganz bewusst Einschränkungen in Kauf nehmen – des Preises wegen.

Allerdings habe ich noch niemals einen Versicherten getroffen, der bei diesen Firmen, genau genommen sind es zwei der Anbieter im Gesamtfeld der PKV, der sich dieser Lücken wirklich bewusst war. Bestürzung und Kopfschütteln, was man doch glaubte zu kaufen, dann doch nicht wirklich hat, machte sich jeweils breit.

Betrachte ich die Werbung und die wohlklingenden Formulierungen, sorgsam in Versicherungsdeutsch gehalten, so vermute ich eher, dass man nicht sehr viel Wert auf  Transparenz liegt, die darlegen würde, ob etwas nur so gut aussieht oder auch wirklich leistet?

Ich beriet einen Mediziner.

Noch nicht einmal zu Ende gekommen, unterbrach er mich und gab mir zu verstehen, dass er die Lücken des bisherigen Versicherungsschutzes nicht kannte. Seine gesamte Familie war dort versichert. Der Gesamtbeitrag lag noch unter dem der gesetzlichen Kassen, wenn man den Höchstsatz zahlt. Günstig? Nur wenn man gesund beibt.

Am Ende der Beratung war der bisherige Versicherungsschutz nicht einmal einer weiteren Diskussion würdig. Es musste definitiv etwas verändert werden, um die Leistungen wirklich versichert zu haben, von dem man bisher ausging.

Im Rahmen mehrerer Mails, die wir danach austauschen, fand ich folgende Bemerkung und erlaube mir, den Versicherer, der gewählt wurde hier nicht zu nennen. Wer inhaltlich berät, wird sich denken können, wohin die „Fahrt“ ging. Es ist der Versicherungsschutz, der nach garantierten Inhalten das Feld anführt. Nun aber zu Informationen, die mir nicht grundsätzlich neu war, die ich aber hier gerne auch dem Verbraucher und anderen Kollegen nochmals offerieren möchte:

Die XXXXXX-Tarife ohne wahlärztliche Krankenhausbehandlung beinhalten ja schon eine erhebliche Leistungseinschränkung. Die Behandlung durch den Chefarzt kann im Einzelfall nicht unbedingt von Vorteil sein. Aber auch die Konsiliarleistungen sind hiervon betroffen und damit evtl. auch Großgerätediagnostik (z.B. nur CT statt MRT bei nicht Wahlleistungspatienten). Dies sehe ich in meinem Arbeitsalltag fast täglich unter dem steigenden Kostendruck der Kliniken.

Auch er bestätigt zwischen den Zeilen, dass der Chefarzt nicht zwingend notwendig der bessere Behandler ist. Er bestätigt aber auch, dass der höhere Versicherungsschutz andere Möglichkeiten gibt, geht es um die Diagnose-Stellung. Der neue beitrag liegt nun gut 100% über dem von „günstig“, sichert aber dem gegenüber wirklich die Kosten ab, die man nicht selbst zahen könnte. Welchen Sinn hätte eine PKV sonst?

Man lernt eben nie aus, ständig dazu. Auch das gehört meiner Auffassung nach in ein Beratungsprotokoll. Sicherlich haben Sie alle daran gedacht:-)

Weiter Informationen rund um die PKV in Zeiten der Beitragsanpassungen finden Sie auf meiner Homepage und im Downloadcenter. Auch bei einem gewünschten Tarifwechsel stehen wir zur verfügung – auf Honorarbasis natürlich.

Frank Dietrich   

PremiumCircle Berlin

Interview zur beruflichen Überzeugung * Interview zur Berufsunfähigkeit

 

 

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