Eigene Erfahrungen in der Regulierung

In den letzten Tagen fand sich ein Hinweis/ Artikel zum Thema Berufsunfähigkeitsversicherung. Besser gesagt ging es um Berufsunfähigkeitsrenten, die wohl nicht oft gezahlt würden. Der Artikel aus „Welt Online“ stammt noch aus dem letzten Jahr, ist an Aktualität aber kaum zu überbieten und erwähnt zudem, dass es keine systematische Ablehnungsstrategien der Versicherer zu geben scheint, wie Studien belegten. Woran also liegt die geringe Quote der Auszahlungen?

Man verlässt sich bei diesen Aussagen auf eine Studie des Meinungsforschungsinstitutes Forsa. Demnach gaben gut 70 % von ca. 1360 Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Versicherungsrecht an, dass Regulierungsverhalten der Anbieter habe sich eingetrübt. Man behauptet, dass Ansprüche bewusst verzögert oder vereitelt wurden.

Dazu ein paar Worte aus der gelebten Praxis und der immer wieder gemachten Erfahrung: Wie wir alle wissen, entscheiden und wählen viele Verbraucher ihren Versicherungsschutz über den Preis, nicht über die Inhalte, die Versicherungsschutz begründen. Eine inhaltlich ausgerichtete Beratung, die Gutes von Schlechtem unterscheidet, Fußangel und Hintertürchen erkennen lassen würde, fand fast nie statt.

Betreuung fehlt fast immer

Vorher soll ein Erkrankter nun schlussendlich in der Lage sein, seine eigenen Interessen zu vertreten, sofern er niemals über die Inhalte des Vertrages fachlich kompetent informiert wurde, um seine Obliegenheiten zu erkennen und diese auch, trotz Erkrankung, realisieren zu können? Woher soll er die Rechtslage kennen und wissen damit umzugehen? Es fehlt nicht nur in Deutschland an dem Bewusstsein, dass man Vertragsinhalte kauft, statt Preise. Es fehlt auch anscheinend am Engagement vieler Vermittler, den Kunden so zu beraten, wie sie selbst es erwarten würden und im Leistungsfall diesen dann auch zu begleiten. das ist nicht „umsonst“, es schult und bringt Erfahrung.

Haben Sie schon mal erlebt, dass ein Online-Rechner eine Betreuungsaufgabe wahrnimmt? Warum also dort wählen, was versichern soll? Statistiken haben belegt, dass der Hauptanteil dessen, dass keine BU Rente gezahlt wird, daran liegt, dass der Versicherte sich dann irgendwann nicht mehr meldet. Er gibt auf. Es fehlt die fachliche Kompetenz und der lange Atem, am Ball bleiben zu können.  Auf Platz zwei der Ursachen steht, dass der Grad der Berufsunfähigkeit gar nicht erst erreicht wurde. Danach folgen Obliegenheitsverletzungen an dritter Stelle.

Ich selber habe auch Leistungsfälle in meinem Bestand. Ausnahmslos alle führten, nachdem der Leistungsantrag gestellt war, nach meist relativ kurzer Zeit (nur eine einzige Ausnahme) zur Zahlung der Rente, auch rückwirkend. Man könnte auch behaupten, dass ich im Rahmen der Schadensregulierung (Worte, die man sonst im Sachgeschäft nutzt) tätig wurde und im Rahmen des Sachwalterurteils meine Verpflichtungen wahrnahm, den Kunden über seine Obliegenheiten bei Rentenantragstellung zu informieren und schlussendlich auch zu begleiten. Rechtliche Ratschläge waren nicht nötig, gerichtliche Auseinandersetzung nicht einmal angedacht. Engagement und Know-How reichten aus.

Die Nichtzahlung von BU-Renten lässt sich für mein Empfinden nur auf wenige Sachverhalte begründet. Die juristischen Termini in den vertraglichen Vereinbarungen, die Spielraum in der Interpretation ermöglichen. Dass ist ein juristisches Problem des Wordings in Deutschland, kann aber auch „gegen“ den Anbieter selbet angewandt werden. Und es ist das fehlende Bewusstsein, dass Vertragsinhalte der Dreh-und Angelpunkt für eine Kaufentscheidung sein müssen, nichts anderes.

Die Entscheidung nach dem persönlich richtigen Versicherungsschutz ist meiner Meinung nach grundsätzlich bei einem Fachmakler zu treffen. Dieser sollte möglichst auch Erfahrungen in der Begleitung von Anträgen zur Berufsunfähigkeitsrente besitzen. Wer andere Wege geht, wählt möglicherweise einen geringen Preis, zahlt dann aber später meist einen hohen Beitrag, wenn es nicht zur Auszahlung kommt.

Der Beruf muss immer auch Berufung sein. Fachwissen und jahrelanger Erfahrung sowie das Engagement des Vermittlers sind grundlegende und unabdingbare Eigenschaften, die der Kunde nicht außer Acht lassen sollte. Auf meiner Homepage finden Sie viele Informationen zu dem Thema, auch eine Checkliste, zu erfahren wer Ihr Vermittler ist, im Downloadcenter.

Frank Dietrich   

Interview zur beruflichen Überzeugung * Interview zur Berufsunfähigkeit

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