Unsere Versorgung kränkelt

Wer in den letzten Jahren in einer stationären Behandlung war, wird es bestätigen können: immer mehr ausländische Ärzte in der Versorgung. Das Gesundheitsministerium bestätigte gestern auf eine Anfrage der Linksfraktion, dass immer mehr ausländische Ärzte nach Deutschland einwandern. Auch wurde bestätigt, was sicherlich einen jeden bereits bekannt ist: seit 2007 haben, offiziellen Angaben nach, 17.000 Mediziner Deutschland verlassen. Insbesondere die Nachbarländer Schweiz und Österreich erschienen weit attraktiver als der Verbleib in Deutschland. Addiert man auch andere Länder hinzu, die zur Auswanderung animierten, wird diese Zahl sicherlich um einiges höher sein. Daher sprach ich hier von „offiziellen“ Zahlen.

Junge deutsche Mediziner haben in der Regel eine gänzlich andere Vorstellung von der Kombination ihres Berufes in Verbindung mit der Gestaltung des Lebensumfeldes. Sehr oft ist die Lebensqualität im Ausland bei besserer Bezahlung der Grund, Deutschland zu verlassen. Der finanzielle Schaden, denn eine Ausbildung eines Mediziners in Deutschland kostet fast 200.000 €, ist enorm. Betrachtet man die ständigen Gängeleien der Kassen und der Medien gegenüber den Ärzten, die es auch außer Acht lassen welcher wirtschaftlichen Belastung diese als Freiberufler unterliegen, so ist der Wunsch der Auswanderung gut nachvollziehbar, meine ich. Das auf Krankheit und Umverteilung von Geldern, so scheint es mir, ausgerichtete Gesundheitssystem nutzt den Patienten „nur“ noch als Mittel zum Zweck.

Dem entgegen ist die Zuwanderung ausländischer Ärzte mit einer Verdopplung ihrer Zahl seit dem Jahr 2002 zu verzeichnen. Rumänien, Bulgarien, Ungarn oder die Tschechische Republik liegen hier an den ersten Stellen. Betrachtet man die Zahl der Zugewanderten, auf der die Verdopplung von 2002 beruht, so scheint es gerade einmal die Zahl der abgewanderten Mediziner zu ersetzen.

Multi-Kulti in der Medizin wird zukünftig den Alltag darstellen.

Sehr gern wüsste ich die realen Zahlen, auch die, die zum Pflegepersonal, den Intensivkrankenschwestern und anderen im Gesundheitssystem beschäftigten Leistungserbringern, die höheren, zu erkennen, was zu tun wäre, diese Entwicklung zu beenden. Wie weiter oben schon erwähnt, geht es um die Lebensqualität in Verbindung mit der beruflichen Tätigkeit der Leistungserbringer, die sich in Deutschland immer weiter verschlechterte. Dieser Sachverhalt ist nicht erst plötzlich publik geworden, gilt vielmehr für viele Berufe und sollte den politischen Akteuren Grund dafür geben nicht nur Verantwortung zu übernehmen, sondern sie auch zu tragen und sich mit möglichen nachhaltigen Lösungsansätzen für die zukünftige Tragfähigkeit unseres Gesundheitssystems einzusetzen.

Deutschland als Exportland wird im Bereich der medizinischen Versorgung zum Importland? In der Pflege scheint es schon so zu sein, bedenkt man die Pläne der Regierung, ausländische Pflegekräfte hier verstärkt zu beschäftigen.

Frank Dietrich Fachmakler

PremiumCircle Berlin

Die Sicherung biometrischer Risiken, wie in der Krankenversicherungen, der Berufsunfähigkeitsversicherung oder der Absicherung der Pflegebedürftigkeit ist vom Alter / Gesundheitszustand abhängig. Wer abwartet, riskiert die Versicherungsfähigkeit.

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