Bedarf über Angebot

Eine aktuelle Umfrage bei GKV-Versicherten zeigt deren Wunsch nach Vorsorgeprogrammen der gesetzlichen Kassen, hauptsächlich im Bereich Zahnreinigung und Zahngesundheit wird Leistung gewünscht. Bonusprogramme und Wahltarife, Naturheilverfahren und viele gänzlich versicherungsfremde Leistungen werden von Versicherten verstärkt erwartet.

Jeder der Versicherten versucht möglichst viel an Leistungen zu erhalten, nicht etwa wenn er krank ist, sondern bereits bei der Vorsorge. Der gesetzlich festgesetzte Beitrag, der vom Versicherten zu zahlen ist, verlagert den Wettbewerb auf Leistungen dieser Art.

Ich persönlich erlaube mir Kritik, denn ich vertrete die grundsätzliche Auffassung dahin gehend, dass existenzielle Risiken Vorrang haben, wenn es um Versorgung geht. Ich sehe es als nicht richtig an, dass Kassen hohe Prämienzahlung werbewirksam einsetzen, Mitglieder zu gewinnen, auf der anderen Seite aber bereits rote Zahlen schreiben und die eigentlich wesentliche und wichtige Versorgung bei schweren Krankheiten oder Unfällen immer fragwürdiger erscheint.

Quo vadis GKV?

Ich betrachte die aktuelle Entwicklung im Gesundheitssystem, geht es um die GKV, als beängstigend. Der Blick weg vom Wesentlichen, hin zur Selbstdarstellung mithilfe von Bonusprogramm und anderen werbewirksamen Angeboten für Mitglieder, ist für mein Empfinden der falsche Weg. Auch sollen Arztpraxen verstärkt gestrichen werden, bei Krankenhäusern ist das bereits der Fall. Sogar ärztefreie Zonen sind in Planung – man kann es kaum glauben.

puzzle Zahnprophylaxe und Bonusprogramme.

Die GKV in 1000 Teilen. Transparenz?

Liest man aktuelle Pressemitteilungen, so lässt sich zweifelsfrei erkennen, dass unsere Wirtschaft einen gewissen Zenit erreicht hat. Das Wirtschaftswachstum erscheint mir als weit geringer, als veröffentlicht. Liest man doch gerade in einer Tageszeitschrift, dass wir zukünftig Jahre mit einer schlechteren Wirtschaftslage haben werden, als es die letzten Jahre waren.

Viele Menschen sind verschuldet und werden diese Schulden voraussichtlich nicht abzahlen können. Andere werden neue Schulden aufbauen. Gerade erst lasen wir von der Zunahme der Altersarmut, die einen Stand erreicht hat, der noch nie so hoch war wie heute.

Infolge werden auch Beitragseinnahmen wegbrechen. Menschen die weniger Arbeit haben, weniger Geld sich gut und ausreichend zu ernähren, neigen eher dazu, zu erkranken. Die Folge ist einfach. Weniger Einnahmen und höhere Kosten in noch verstärkterem Maße, als es schon heute der Fall ist, werden uns in den nächsten Jahren begleiten.

Schon aus diesem Grunde ist eine grundsätzliche Neuorientierung der Mittelverwendung im Gesundheitssystem zwingend notwendig, doch auch nur eine gewisse Leistungsfähigkeit erhalten zu können.

 

Frank Dietrich   

PremiumCircle Berlin

Interview zur beruflichen Überzeugung * Interview zur Berufsunfähigkeit

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