Bedarf unterschätzt:
Nicht nur die Zahl der Pflegebedürftigen wird steigen, sondern auch die Lebenserwartung und damit die Dauer der Pflegebedürftigkeit. Viel stärker, als erwartet. Eine Kostenexplosion ist vorprogrammiert – meist ohne der Versicherungsschutz der Pflegezusatzversicherung. Auch die Reform der Pflegeversicherung wird daran nichts ändern. Das Problem wurde plakativ gemanaged, nicht aber gelöst.
Das „neue“ Problem
Entgegen der Aussage, dass die Kapazitäten im ambulanten und stationären Bereich der Pflege schneller gewachsen sind als die Zahl der Pflegebedürftigen, sind die Erfahrungen des Pflegepersonals. Aus eigenen Kontakten ist mir bekannt, dass eine chronische Unterversorgung herrscht, wenn es um die Zahl des Pflegepersonals zu den zu Pflegenden geht. Unbezahlte Überstunden häufen sich und die Belastbarkeit des Personals sinkt ständig wieder.
Herr Gröhe verbesserte den Verteilungs-Schlüssel, so das weniger Pflegebedürftige von einer Pflegekraft zu versorgen sind, er vergaß nur, das dadurch nicht mehr Pflegekräfte am Markt arbeiten. Hatten wir nicht gerade einen Zeitungsbericht, dass in einer deutschen Großstadt eine Nachtschwester mit 70 Patienten alleine gelassen wurde und sich Hilfe bei der Feuerwehr holte? Herr Gröhe scheint das Problem der Kosten in Richtung Versicherung zu schieben. Der Staat weitet die Maschen des sozialen Netzes. Das kennen wir bereits aus der Berufsunfähigkeitsversicherung.
Ich sehe es als besonders wichtig an, die Pflege durch Familienangehörige zu fördern, so wie es Empfohlen wird. Ein wesentlicher Schritt, die Pflege zu unterstützen, ist es, die finanzielle Seite zu stärken. Eine Pflegezusatzversicherung sollte zum Standard gehören, wenn es darum geht, welche Versicherungen ein Mensch benötigt. Zudem ist es dringend notwendig, den Beruf der Pflegekraft sozial aufzuwerten. Auch die Einkommen sollten steigen. Die Betreuung als solches zu verbessern hat keinen Sinn, wenn es niemanden gibt, der betreut.
Gerade erst vorgestern rief mich ein Familienvater an, dem ich vor Jahren helfen durfte, eine Therapie für sein Kind innerhalb der gesetzlichen Kasse zu bekommen. Man versuchte damals die Kosten auszusitzen und Bürokratie ging vor Hilfe, war mein Eindruck. Das Kind kann mit vier Jahren nicht sprechen, ist autistisch und hat dass Kiss Syndrom. Es ist zu 80 % schwerbehindert.
Während die Eltern zum Zeitpunkt der Familienplanung selbst gegen das Risiko der Pflege aus dem Bereich der Krankenversicherung abgesichert gewesen, so wäre der Kostendruck zu mindestens gemindert. Die Folge der Belastung sind Depression, die zur Berufsunfähigkeit oder selbst zur Pflegebedürftigkeit führen könnten. Eine Spirale, die sich nicht aufhalten lässt, wenn der frühe Start in die Versicherung fehlt. Das Beispiel zeigt auch, dass Pflegebedürftigkeit nicht grundsätzlich eine Frage des Alters ist.
Statt dessen vergleichen wir Handy und Stromtarife!
Die Urlaubszeit zu Ostern nähert sich, die Läden werben mit Fernreisen. Die Absicherung gegen das Risiko der Pflegebedürftigkeit kostet in der Regel weit weniger als die Finanzierung des Lasters eines Rauchers, geschweige denn die einer Fernreise. Man schätzt gut 200.000 € als Kosten für jemanden der zehn Jahre gepflegt werden muss. Hätten Sie das Geld? Was wäre mit Pflegebedürftigkeit, beginnend der Jugend?
Erkundigen Sie sich, gleich hier und jetzt, bevor Sie nicht mehr versicherbar sind. Ein Unfall oder eine plötzliche Erkrankung sind nicht zu erwarten aber auch nicht auszuschließen und unser täglicher Begleiter. Sofern Sie bereits eine Pflegezusatzversicherung abgeschlossen haben, sollten Sie diesen prüfen. Hier die zu beachtenden Kriterien.
Mehr Informationen und auch Checklisten zur Prüfung einer bestehenden Pflegezusatzversicherung, einer Berufsunfähigkeitsversicherung und auch privaten Krankenversicherung, finden Sie im Downloadcenter.
Frank Dietrich Fachmakler
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