Helmtherapie und Solidarität

Medizinische Notwendigkeit oder kosmetische Korrektur? Der Gemeinsame Bundesausschuss der Gesetzlichen Krankenkassen (GBA) hat das auch ohne Blick auf betroffene bereits pauschal entschieden. Es gibt keine Empfehlung zur Kostenübernahme, denn man geht ausschließlich von kosmetischen Korrekturen aus.

Die Realität hingegen sieht gänzlich anders aus. Bereits am 08. Mai 2012 schrieb ich über einen solchen Fall. Ein weiterer Artikel folgte. Trotz mehrfach nachgewiesener medizinischer Notwendigkeit, als ein Säugling mit deformiertem Schädel zur Welt kam, weigerte sich die entsprechende Betriebskrankenkasse, die Kosten zu übernehmen.

Die Folgen eines deformierten Schädel können bis zur Entstehung eines lebenslangen Pflegefall zu werden. Sensormotorische Fähigkeiten werden kaum ausgeprägt, Gleichgewicht bleibt lebenslang gestört und auch organische Schäden sind möglich. Bereits bei kleinen Verformungen drohen Wirbelblockaden und Probleme mit den Kiefern. Folgekosten, ein Leben lang zu zahlen könnten mithilfe einer hellen Therapie schon im Keim verhindert werden. Durch diese Kosten: 1700,- Euro.

Solidarisch oder wirtschaftlich?

Zweckmäßig, wirtschaftlich, ausreichend und das notwendige Maß nicht überschreiten, so schreibt es der Gesetzgeber in das Sozialgesetzbuch V. Betrachtet man die möglichen Folgekosten gegenüber den Kosten, so stellt sich die grundsätzliche Frage nach dem Zeitrahmen, indem diese Vorgabe zu berücksichtigen ist. Kurzzeitig gesehen werden 1700 Euro gespart – auf lange Sicht werden sie mehrfach zu investieren sein.

Im Fachportal für Naturheilkunde und Naturheilverfahren findet sich aktuell ein Artikel zum Thema.

Der Bericht gibt Auskunft darüber, dass Verformungen der Schädel bei Kleinkindern doch wohl immer öfter an der Tagesordnung sind. Allein durch dauerhaftes Liegen auf dem Rücken besteht die latente Gefahr, dass die weichen Schädelknochen am Hinterkopf abflachen. Schon die gezielte Lagerung des Kopfes mithilfe eines Kissen kann Schäden vermeiden, nur achten muss man darauf.

Nach Ansicht entsprechende Experten ist ca. jedes 200 beginnend von einer solchen Verformung betroffen. Ist diese festzustellen, so raten die Experten umgehend so eine Therapie. Die besten Erfolge haben manuelle Verfahren, wenn bereits im ersten Lebensjahr mit der Therapie begonnen wird. Mit einer Helmtherapie sollte man zwischen dem dritten und sechsten Monat beginnen. In dieser Zeit wächst der Schädel und 10 bis 13 Zentimeter und Verformungen lassen sich am besten korrigieren.

Ein solcher Helm gehört zu den Hilfsmitteln. Sofern richtig gewählt und in der Notwendigkeit medizinisch nachgewiesen, ist er im Vertragsrecht der PKV, je nach Tarif, versichert. In der gesetzlichen Kasse hängt die Erstattung von der Empfehlung des Ausschusses ab, die es nicht gibt. Dem entgegen dennoch eine Kostenübernahme erwirken zu wollen, kostet Zeit und Nerven. Zeit aber ist es, die man nicht hat, wenn Behandlungsbedürftigkeit vorliegt. Solidarität oder Vertragsrecht-auch eine wichtige Frage für junge Menschen, die eine Familie planen.

Weitere systemimmanente Unterschiede sind zu bewerten, entscheiden zu können ob man sich privatrechtlich oder hoffnungsvoll solidarisch versichern möchte. Erste Informationen, worauf bei der Wahl des richtigen Systems zu achten ist, finden Sie in Form eines Leitfadens bei mir im Downloadcenter – dieser ersetzt natürlich keine Beratung, diese bieten wir extra an. Mit einer Dauer von mindestens zwei Stunden geht es wertungsfrei in die Unterschiede beider Systeme. Nutzen Sie diese Informationen, denn die Entscheidung für die richtige Krankenversicherung ist meist eine lebenslange Entscheidung.

Frank Dietrich   

PremiumCircle Berlin

Existenzielle Risiken, wie die Krankenversicherung, die Arbeitskraft und die Pflegekostenzusatzversicherung, abzusichern, ist unser Fachgebiet.

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