Gesunde Menschen haben 1000 Wünsche.

Kranke Menschen nur einen: gesund zu werden! Die Deutschen haben viele Ängste, wie Umfragen immer wieder aktuell belegen. Terrorgefahren, Arbeitslosigkeit, Pflegebedürftigkeit und schwere Erkrankungen finden sich immer wieder an den ersten Plätzen einer solchen Umfrage. Ein großer Teil dieser Gefahren lässt sich nicht beeinflussen, ein Teil hingegen lässt sich planend absichern. Jeder muss für sich entscheiden, welchen Wert die eigene Gesundheit hat. Um zu verdeutlichen, worauf ich hinaus will, möchte ich ein Erlebnis aus der letzten Woche schildern.

Eine Kundin sucht Rat und kann sich nicht entscheiden.

Es begann bereits vor über vier Jahren. Eine Kundin ließ sich ausführlich in mehreren Sitzungen über die Möglichkeiten der inhaltlich besten Anbieter in der privaten Krankenversicherung informieren. Mit dem Hinweis, das Kleingedruckte zu studieren, verschwand sie damals. Regelmäßige Nachfragen hatten alle denselben Konsens. Ich bin noch nicht soweit. Ein Jahr später, die Daten waren nicht mehr aktuell, bat sie darum, sie auf den neuesten Stand der Möglichkeiten zu bringen. In der Folge schloss dasselbe Verhalten an. Warum das so ist? Ganz einfach!

Erst wenn der Kittel brennt.

Wir Deutschen neigen dazu, viele Dinge auf die lange Bank zu schieben. So nennt man des Teufels liebstes Möbelstück! Schon die Weihnachtszeit belegt es immer wieder. Für viele ist Weihnachten am Ende des Jahres eine pure Überraschung. Hektik bricht aus. Alles muss nun ganz schnell gehen. So auch bei der Dame. Vor einer Woche rief sie plötzlich an, hatte die gesetzliche Kasse bereits gekündigt und wollte wissen, ob wir eine private Krankenversicherung noch in diesem Jahr abschließen können. Mit großem Erstaunen fragte ich nach, woher nun der plötzliche Sinneswandel.

Eine onkologische Erkrankung kann niemand ausschließen.

Ihre Mutter hätte Krebs diagnostiziert bekommen. Im Rahmen der Gespräche zu den möglichen Therapien stellte sie fest, dass ihre Mutter als privat Versicherte weit mehr Möglichkeiten hat, den Krebs behandeln zu lassen. In der GKV gibt es festgelegte Therapien für diese Erkrankung. Ganze 84 Krankheitsbilder sind mit dazugehörigen Therapien versichert. Haben Sie ein anderes Krankheitsbild oder vertragen Sie die zugelassene Therapie nicht, so müssen Sie sich (sofern sie es können) die Behandlung aus der privaten Kasse leisten. Selbstzahler in der GKV!

Die unterschiedliche Leistungsgrundlage macht es möglich.

Die Definition der Leistungen, die wirtschaftlich, ausreichend, zweckmäßig und das notwendige Maß nicht überschreiten dürfen, reduziert auf 84 Krankheitsbilder und die damit empfohlenen Therapien verbietet die individuelle Medizin. Was ist gemeint. Gegenüber den Musterbestimmungen der Krankenkostenvollversicherung, die eine solche einschränkende Begrenzung nicht kennt, besteht die Möglichkeit, Therapien entsprechend der Individualität des Patienten anzupassen/auszurichten.

Im Klartext:

Am Beispiel eines Mammakarzinomes und der Rechtsprechung wurde deutlich, dass eine Dame, die die von der gesetzlichen Kasse zugelassene Therapie nicht vertrug, auf private Angebote zurückgreifen musste. Natürlich wollte sie, denn sie war ja immerhin Beitragszahler in der GKV, die Kosten dafür erstattet haben. Vor Gericht wurde sie eines Besseren belehrt. Sie blieb auf den Kosten sitzen 3.3.2010: Az.: L 5 KR 2035/09).

Jederzeit Zugang zu hochwertigen Therapien

Die private Krankenversicherung passt nicht zu jedem. Jeder aber hat das Bedürfnis, sofern er vom Arzt mitgeteilt bekommt, erkrankt zu sein, die bestmöglichen Therapien zur Gesundung und zu erhalten. In der privaten Krankenversicherung sichern Sie sich jederzeit diesen Zugang, denn wenn die Diagnose erst einmal ausgesprochen ist, müssen Sie mit dem auskommen, was sie bis dahin für sich entschieden haben. Die notwendige Rückversicherung in Form einer Krankenversicherung lässt sich nicht im Leistungsfalle neu wählen. Erst einmal billig, solange man gesund ist und dann hochwertig, wenn die Diagnose da ist. So nicht!

Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt.

Die Entscheidung, jederzeit und egal wo immer zu jeder Diagnose die bestmöglichen Behandlungen erhalten zu können steht den Möglichkeiten gegenüber, sich solches leisten zu können. Für Familien ist die gesetzliche Kasse natürlich vom Beitrag her günstiger. Das stimmt nur so lange, bis eine solche Erkrankung möglicherweise auftritt und die Therapie der gesetzlichen Kasse nicht anschlägt oder vertragen wird. Die Beiträge steigen.

Teurer werden sie alle.

Mit dem Bericht vom 21.03.201 wurden die Beitragssteigerungen der letzten Jahre beider Systeme untersucht. Das Ergebnis wird den Befürwortern der Bürgerversicherung sicherlich nicht gefallen haben. Tatsache ist, dass die Beitragsanpassungen der gesetzlichen Kasse seit den siebziger Jahren über 1104 % ausmachen. Die jährliche durchschnittliche Steigerung von über 5 %, der Wegfall von Leistungen, sowie die Begrenzungen, von denen weiter oben berichtet wurde, lassen die Frage aufkommen, warum es das bessere System sein sollte. Keines der Systeme ist das Bessere. Auch zeigt die Untersuchung auf, dass die Berichte von pauschal zu hohen Beiträgen im Alter dann doch mehr in die Märchenstunde gehören. Unbestritten gibt es Anbieter, deren Tarife im Alter nahezu unbezahlbar werden. Es gibt aber auch wiederum Anbieter, die durchaus bezahlbare Beiträge bei hochwertigen Leistungen anbieten.

Ein verfälschtes Bild

Gehen wir davon aus, dass die gesetzliche Krankenversicherung mit gut 14 Milliarden im Jahr gefördert wird. Die Förderung kommt aus Steuergeldern also auch von privat Versicherten. Damit werden versicherungsfremden Leistungen gefördert, um den Wettbewerb der Kassen aufrechtzuerhalten. Man könnte auch sagen das Geld hat nichts mit der Heilung von Erkrankungen zu tun, sondern nur mit Werbung. Das System der Solidarität ist ein Bürokratiemonster. Würde man die Bürokratie in einfache Strukturen ummünzen, die Werbung wegfallen lassen und das Geld ausschließlich zu Zwecken der Heilung einsetzen, könnten die Beiträge gesenkt oder auch die Leistungen verbessert werden. Die PKV erhält keinerlei Förderung, hat eine weit bessere Versorgung im Angebot und auch sollten wir die Tatsache berücksichtigen, dass gut 30 % der Kosten im Gesundheitssystem durch nicht einmal 10 % Privatversicherte bestritten werden.

Das logische Fazit

Vor gesundheitlichen Risiken ist niemand geschützt. Die Frage ist aber, ob er die Kosten, die in einem solchen Fall anfallen, entsprechend gut absichern möchte. Auch stellt sich die Frage, ob der Staat ihm diese Möglichkeit gibt oder ihn als Schutzbedürftigen in die Pflichtigkeit schiebt. Eigentlich eine für mein Empfinden unzulässige Bevormundung. Wer sich im Blick auf die immer bestehende Möglichkeit einer plötzlich entstandenen schweren Erkrankung oder eines Unfalls die entsprechende Spitzenmedizin sichern möchte, hat sich für die private Krankenversicherung zu entscheiden.

Ich möchte diesen Artikel mit dem Ruskin´schen Preisgesetz beenden.

11 Ist Geiz wirklich geil? GKV oder PKV?

Ihr Frank Dietrich Fachmakler

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