Es wird wieder teurer.
Der Krankenversicherungsschutz, egal ob privat oder gesetzlich, steigt seit Jahren im Beitrag. Erhöht man die Beiträge in der privaten Krankenversicherung, sind die Schlagzeilen davon voll. Die jährliche Steigerung der Jahresarbeitsentgeltgrenze hingegen scheint niemand wirklich zu interessieren. Auch der langsam steigende Zusatzbeitrag und die Prognose bis 2017 fallen eher unter den Tisch. Immerhin sind mittlererweile über 15 Kassen wieder auf dem Beitragsstand des Vorjahres, das System verzeichnet wiederholt rote Zahlen in Millionenhöhe und der Zusatzbeitrag soll bis 2017 auf immerhin 2 % weiter ansteigen. Es ist noch nicht lange her, da wurde von Überschüssen gesprochen das Geld mit vollen Händen für versicherungsfremde Leistungen ausgegeben.
Freiwillig versichert
Wer eine hohes Einkommen hat und möglicherweise der Familie wegen, also aus Kostengründen, in der gesetzlichen Krankenkasse versichert geblieben ist, denkt meist nicht daran, dass bei längerer Erkrankung/Unfall das Tagegeld dort „gedeckelt“ ist. Nach sechs Wochen Lohnfortzahlung springt die Krankenkasse ein. Trotz der Erhöhung der Jahresarbeitsentgeltgrenze in den letzten Jahren blieb die Zahlung des maximalen Tagegeldes noch immer konstant.
Was heißt das?
Je höher der Verdienst über der Jahresarbeitsentgeltgrenze, desto höher die finanziellen Einbußen bei langer Erkrankung. In 2014/2015 wurden maximal pro 90 € bezahlt. Das wären grob geschätzt 2700 € Netto, bei gleichen Kosten!
Insbesondere, wenn schwere und langwierige Erkrankungen vorliegen, kann dieser Sachverhalt die finanzielle Existenz gefährden. Was ist mit dem Bau eines Hauses, wenn die Finanzierung noch läuft? Was ist, wenn man viele Kinder hat, die zuvor die Entscheidung mitbegründet haben, in der gesetzlichen Kasse zu bleiben?
Bitte beachten Sie zudem, dass diese Zahlung auf maximal 78 Wochen begrenzt ist. In der letzten Gesundheitsreform überlegte man eine Kürzung auf 52 Wochen. Das wäre nicht einmal ein Jahr. Eine zusätzliche Tagegeldabsicherung ist zwingend notwendig. Die Angebote der privaten Krankenversicherung sind hier sehr vielseitig, nicht aber wirklich alle empfehlenswert. Wie in jedem privatrechtlichen Vertrag sind die Kriterien der Tagegeldabsicherung zu beachten, die dem Bedarf am nächsten kommen, ihn erfüllen.
Die Zahlung von Tagegeld der privaten Krankenversicherung ist nicht grundsätzlich befristet. Aber auch hier wird geprüft, ob nicht möglicherweise eine Berufsunfähigkeit oder sogar Pflegebedürftigkeit vorliegt, wenn es länger dauert.
Gerade wieder aktuell hat es sich belegt, dass die Kosten für eine Berufsunfähigkeitsversicherung oftmals doch geringer sind, als vermutet. Gerade auch bei der Überprüfung von alten Verträgen, die der heutigen Rechtsprechung nicht mehr gerecht werden, bei denen viele Dinge grundsätzlich gar nicht geregelt sind, konnte ich das feststellen.
Versicherungsschutz gehört regelmäßig auf den Prüfstand. Es ist die dasselbe, wenn das Auto zum TÜV muss. Es geht um ihre Sicherheit.
Informationen zu den Themen Tagegeld findigen weiteren Blog Artikeln, auf der Homepage oder im Downloadcenter in Form von Leitfäden. Das gilt auch für die Private Krankenversicherung und die Pflegezusatzversicherung.
Frank Dietrich Fachmakler
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