Wer zahlt was am Gesamten?

Glaubt man der „Kassenärztlichen Bundesvereinigung“, so steigt der Anteil an der Gesamtfinanzierung des Gesundheitssystems durch Privatpatienten stetig weiter an. Immer mehr Privatpatienten haben einen immer höheren Anteil an den Honoraren der niedergelassenen Ärzte.

Wir haben in Deutschland ein so genanntes duales Gesundheitssystem. Der Hauptteil der Versicherten ist gesetzlich versichert. Die GKV ist eine Behörde. Frei wählen, ob Sie privat oder gesetzlich versichert sein wollen, können nur die Menschen, die entweder eine gewisse Einkommenshöhe überschreiten (Jahresarbeitsentgeltgrenze) oder selbstständig, freiberuflich oder verbeamtet tätig sind. Ein duales System begründet eine duale Gesellschaft.

Die GKV stellt in ihrer Grundkonzeption die Versorgungsstruktur in Deutschland. Die PKV-Patienten subventionieren die Kosten von Behandler, die in diesem System als Leistungserbringer tätig sind, in immer stärkerem Maße.

Die für mein Empfinden „Menschen-pauschalierende“ Forderung des TK-Chefs Jens Baas nach der Monopolisierung im Gesundheitssystem, ist insbesondere auch vor diesem Hintergrund nicht nachvollziehbar. Monopolist muss hat noch nie Qualität gefördert, egal wo er entstand. Die Erfahrung, die Länder wie Holland oder England machten, als dort eine solche Monopolisierung eingeführt wurde, ist ein klarer Fingerzeig, diesen Weg nicht zu gehen.

Keine Lösung gefunden- der andere ist Schuld?

Die Beiträge stiegen weiter, die Versorgung verschlechterte sich zudem und auch das Maß der Zuzahlung stieg enorm an. Aus Erlebnisberichten ist bekannt, dass erkrankte ihre Diagnose nur verzögert erhalten. Verzögert deswegen, weil eine Diagnose eine Therapie begründet und diese Diätkost. Die Systeme sind alle unter finanziert und müssen sparen – sparen auf dem Rücken von Erkrankten.

Was daran erstrebenswert sein soll, Herr Bass, ist nicht erkennbar. Das GKV-System, das Gesundheitssystem an sich, ist intransparent gestaltet und Transparenz scheint nicht gewollt. Derzeit überlegt man dir enorm hohen Einkommen, bei Herrn Baas bis fast 280.000 Euro jährlich, zu begrenzen und zu mindern.

Auch sollte die Mittelverwendung, betrachtet man die Bürobauten in Berlin, die aus Versichertenbeiträgen bezahlt wurden, anders gestaltet überprüft werden. Schöne Worte aber kein erster Schritt in die richtige Richtung!

Geht man davon aus, dass der Deutsche durchschnittlich 3590,- Euro Kosten zum Erhalt seiner Gesundheit verursacht und davon die GKV 2024,- Euro übernimmt, die PKV dem entgegen aber über 3000,- Euro, ist es nachvollziehbar, dass die PKV am Leben erhalten bleiben muss.

Mit der Einführung der gleichgeschlechtlichen Kalkulation (Unisex) haben viele Anbieter ihre Leistungsinhalte vervollständigt und sind somit der GKV, wenn es um die inhaltliche Ausgestaltung der Leistungen geht, ein gutes Stück näher gekommen.

Interessant wäre es, zu erfahren, wie die Menschen in Deutschland wählen würden, gäbe es GKV und PKV-Versicherungsschutz zum gleichen Preis und gleichem Inhalt. Der dann noch gravierender und für mich Wesentliche unterschied wäre, dass man in der GKV dem Prinzip Hoffnung folgen muss, Leistungen zu erhalten, denn Diagnosen sind pauschalisiert und damit auch die Therapien. In der PKV hingegen steht eine weit bessere Medizin zur Verfügung und das Vertragsrecht erlaubt, diese Leistung auch einzuklagen, sofern man versucht Sie zu verweigern.

Planungssicherheit gegenüber Hoffnungsprinzip!

Würde es dann immer noch 80Mio.GKV Versicherte geben?

In der aktuellen Forderung geht es um immerhin bereits 5.Mrd. €, die die Ärzteschaft von den GKV-Behörden fordert. Derzeit ist der GKV-Anteil der Einnahmen der Arztpraxen bei nur noch 69 Prozent. Noch nie war als weniger.

Das Gesundheitssystem gehört grundsätzlich neu konzipiert. Ich denke, das ist offensichtlich! Die zur Planung notwendige Analyse des Gesundheitssystems ist längst erfolgt – dennoch sehen Entscheider und Firmenchefs dezent weg, ihre durch die Intransparenz gesicherten Vorteile nicht verlieren zu wollen. Der PremiumCircle Deutschland hat in seiner Langzeitstudie, veröffentlicht in dem Buch Faktencheck, die Kennzahlen des Systems neutral und wertungsfrei dargestellt.

Meiner persönlichen Meinung nach gehört das Gesundheitssystem nicht in die Wirtschaft, sondern sollte von der Gesellschaft aus gesteuert werden. Die Wertschöpfung der im System tätigen Unternehmen zielt auf Krankheit ab. Es geht um Umsatz, nicht um die Versorgung von Erkrankten. Hier sehe ich das Hauptproblem. Würde man bereits in der Schule den Kindern die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Bewegung Kosten zum Erhalt der Gesundheit aufzeigen, so hätten wir definitiv einen ganz anderen Kostenapparat vor uns.

Für die, die versicherungsfrei sind, bieten wir, um entscheiden zu können, ob der Wechsel in die PKV der persönlich richtige Weg ist/sein kann, eine Beratung basierend auf den systemimmanenten Unterschieden. Nicht jeder passt in die PKV – wie es bei Ihnen persönlich aussieht, können Sie hier erfahren.

Frank Dietrich   

PremiumCircle Berlin

Existenzielle Risiken, wie die Krankenversicherung, die Arbeitskraft und die Pflegekostenzusatzversicherung, abzusichern, ist unser Fachgebiet.

 

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