Eine Momentaufnahme des Gesundheitssystems

Die Gesundheit ist nicht alles aber ohne sie ist alles nichts (A. Schopenhauer). Die Deutschen bezeichnet man nun als ein sitzendes Volk. Die Zunahme von Erkrankungen, die immer früher im Leben der Menschen erscheinen, setzt sich über Jahre hinweg weiter fort. Auch steigen die Zahlen der Zusatzversicherung für gesetzlich Versicherte. All das passt nicht zusammen.

Das Kontroverse daran:

Sehr oft wird Wohlstand damit verwechselt, nachlässig oder faul zu sein und sich möglichst wenig zu bewegen. Nahrung wird oft nebenbei eingenommen und immer weniger frische Zutaten sind deren Bestandteil. Auf der anderen Seite versucht man den Versicherungsschutz zu verbessern und von Jahr zu Jahr bereit, mehr dafür zu investieren. Infolge werden die Menschen immer weniger Jahre im Leben arbeiten können, da ihre Arbeitskraft sich vorzeitig mindert. Die Kosten für den höheren Versicherungsschutz oder auch für die Berufsunfähigkeitsversicherung werden Sie dann nicht mehr stemmen können, sofern sie diese Absicherung überhaupt vereinbart haben.

Das Institut der AOK(WIdO) forschte:

Es ging um die auslösenden Faktoren, die eine Kassenwechsel attraktiv machen. Die Tatsache, dass nur 3,4 % der Befragten den Preis allein als Handlungsgrundlage werten, steht der Tatsache gegenüber das 83 % die Preisunterschiede bis heute nicht wahrgenommen haben-trotz steigendem Zusatzbeitrag. Betrachtet man die Preissensibilität, wenn es um die Anschaffung von Luxusgütern geht, entfällt jeder Kommentar.

Wechselkriterien:

  • 37 % wert ergänzende Leistungen und die Kostenübernahme als das wichtigste Kriterium
  • eine gute und persönliche Betreuung, Service ist gut 24 % die Benchmark
  • 13 % werten Ihre Entscheidung nach einem Preis-Leistungs-Verhältnis
  • für den Rest gelten so genannte „allgemeine Sicherheits-und Zufriedenheitsaspekte(?)

Die derzeitigen Tendenzen am Markt, bewertet vom Professor Wasem, einem führenden Gesundheitsökonom, prognostizieren, wie bereits von entsprechenden Stellen des Spitzenverbandes der GKV bestätigt den Zusatzbeitrag im kommenden Jahren voraussichtlich exorbitant ansteigen. Der Professor bestätigt für die Zukunft unter anderem dieselbe Tatsache, die wir aus den letzten 30 Jahren der Reformen so Kostenminimierung kennen: Leistungsverlust bei steigendem Beitrag.

Quo vadis GKV?

Der privaten Krankenversicherung hat man, insbesondere auch Herr Lauterbach und Frau Doris Pfeiffer, sowohl die finanzielle Pleite als auch die Tendenz, sich selbst abzuschaffen, bereits vor Jahren vorausgesagt. Nichts hat sich davon bewahrheitet. Gäbe es morgen keine Beitragszahlungen mehr, wäre das System der Versorgung bereits nach einigen Wochen zahlungsunfähig. Das private System hätte, begründet durch seine Rücklagen, noch zwei Jahre lang die Möglichkeit, die Kosten zu zahlen.Wirklichkeitsverlust bei den Entscheidern?

Systemwechsel und Leistung

change-671374_1920 Preis oder Leistung? KassenwechselUnter dem Aspekt, dass die Leistungen, vielmehr das abstrakte Leistungsversprechen der gesetzlichen Kasse weiter reguliert und begrenzt wird, die Beiträge steigen, gewinnt das System der Selbstzahler zunehmend an Attraktivität. Aber Achtung! Das System ist nicht grundsätzlich das Bessere und damit nicht pauschal erstrebenswert. Stand heute und in Anbetracht der zwar abstarkten aber doch sehr umfassend formulierten Leistungen der gesetzlichen Anbieter, finden sich maximal 10 % der Teilnehmer des PKV-Marktes, die ein solches Leistungsniveau auch wirklich abbilden. Infolge sind die anderen Marktteilnehmer für die Menschen geeignet, die bereits so vermögend sind, viele Leistung selbst zu bezahlen. Bitte entschuldigen sie die Polemik aber das wäre die Folge der Entscheidung für verminderten Versicherungsschutz, wie ihn Einsteigertarife und andere Tarifwerke anbieten, die nur gut aussehen.

Die pauschale Unbezahlbarkeit im Alter ist bereits wissenschaftlich widerlegt und trifft nicht alle Marktteilnehmer der Branche. Auch hier zeigt sich ein sehr interessantes Bild, betrachtet man die inhaltlichen Leistungen gegenüber den Beitragsanpassung der Anbieter. Seit Jahrzehnten entwickeln sich die Beiträge so genannter Hochleistungstarife, die auch wirklich welche sind, wesentlich moderater als die der Tarife mit geminderten Versicherungsschutz. Die durchschnittlichen Beitragssteigerung der Branche seit 2000 liegt bei 3,7 %. Die Anpassung, die sich allein dich die Erhöhung der Jahresarbeitsentgeltgrenze in diesem Zeitraum definiert liegt bei 5,9 % und dann mit dem Zusatzbeitrag noch addiert viel höher.

Guter Rat ist teuer

Das Sprichwort trifft hier nicht wirklich zu. Der gute Rat ist nicht teuer, sondern schwer zu finden. Betrachte ich die Kompetenz der meisten Vermittler, die nicht Fachmakler in Teilbereichen der Versicherungswirtschaft sind, so herrscht das Verhalten vor, per Software, die maximal ein Werkzeug der Beratung darstellen darf/kann, die Beratung alleine zu realisieren. Aktuell stelle ich verschiedene Tarife bei verschiedenen Anbietern in der Software gegenüber und Stelle fest, dass grundsätzlich unterschiedliche Leistungen auf gleichem Niveau nach außen kommuniziert werden. Äpfel von Birnen zu unterscheiden ist damit unmöglich.

Frank Dietrich Fachmakler

– der Inhalt zählt-

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