Kosten und Leistungen

Ein heutiger Artikel, ich fand ihn in www.finanzen.net, ist Anlass für diesen Blogeintrag. Worum geht es in dem Artikel? Der Titel berichtet über den „Kampf der Kostenblase“ in der Privaten Krankenversicherung. Entgegen der sonst gewohnten Berichterstattung wird hier weit mehr an der Realität berichtet, als sonst üblich.

Die Kostensteigerung geht an keinem der Systeme, egal ob GKV oder PKV, spurlos vorbei. Die Gesetzliche Krankenversicherung, gründet auf dem SGB V und bietet keine einklagbaren Leistungen.Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein und dürfen das notwendige Maß nicht übersteigen (?). Was das im Einzelfall heißt, ist auch im Einzelfall zu entscheiden und nicht wirklich einschätzbar für den Versicherten.

Diagnosen werden jährlich neu festgelegt, deren Anzahl ist begrenzt. Gibt es ein anderes Krankheitsbild, so bleibt die Hoffnung, dennoch entsprechend behandelt zu werden. Für jede festgelegte Diagnose gibt es eine definierte Therapie. Wird diese nicht vertragen, so ist der Versicherte gefordert, aus eigenen Mitteln entsprechende Wege selbst zu finanzieren. Einklagbar ist der Beitrag – zum Vorteil der Behörde GKV. Gesichert hingegen ist, so der Artikel, die Finanzierbarkeit des Preises im Alter, fälschlicherweise Beitrag genannt. In den letzten Jahren nahm die Zahl der Leistungsverweigerungen zu und Versicherte sahen sich immer öfter von der Kasse drangsaliert.

Betrachten wir die PKV hingegen, sind Leistungen klar definiert. Begründet durch das Vertragsrecht, schlagen Kosten auf den Preis ungemindert durch. Sehr oft steigen die Beiträge damit schneller als in der GKV, so der Eindruck.

Klartext GKV

Studien belegten eindeutig, dass die Gesetzliche Krankenversicherung seit den siebziger Jahren über 1140 % angepasst hat. Das sind durchschnittlich 5,9 % pro Jahr. Ein gutes PKV Unternehmen kann diese Benchmark durchaus halten – bei garantierten und keinen „kann“ Leistungen.

In den letzten Jahrzehnten war der Wechsel in die PKV fast immer finanziell motiviert. Es ging nicht um die Leistungen und die Leistungssicherheit zur Planung von Kosten, um das Leben finanziell absichern zu können. Es ging um Preisvorteile, denn die PKV ist insbesondere für jüngere gesündere sehr günstig, sieht man die Preise des gesetzlichen Bruders. Der Preis als Dreh- und Angelpunkt? Niemals hätte es dazu kommen dürfen – jahrzehntelang wurde danach „verkauft“. Policen wurden verteilt, beraten wurde eigentlich nie.

Das Problem welches zu den meist enorm eingeschränkten Leistungen der sogenannten Einsteigertarife hinzukommt, ist, dass diese Tarife oftmals nicht vom Anbieter selbst gepflegt werden. Damit ist gemeint, das Risikoprüfungen weniger restriktiv sind und Risiken in die Versichertengemeinschaft Einfluss finden, deren Kostenrisiko nicht entsprechend mit individuellen Zuschlägen belegt ist, die Versichertengemeinschaft vor Anpassungen zu schützen.

Auch wurde der Vergangenheit von vielen Unternehmen weit mehr reguliert, als im Vertrag grundlegend vereinbart war. Es gilt die Pauschale Aussage: traue niemals einem Anbieter, der außerhalb der AVB reguliert. Ist das dennoch der Fall, so muss man davon ausgehen, dass Kosten in einen Tarifgemeinschaft Einzug finden, die in der Preiskalkulation nicht berücksichtigt wurden. Die Folge sind Preisanpassung, die so nicht nötig gewesen wären.

Versicherte, die eine Police erhielten und nicht beraten wurden, stehen dem Phänomen der steigenden Preise meist komplett hilflos gegenüber. Was tun? Bezieht man sich weiterhin nur auf den Preis allein, so gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, diesen immer wieder zu senken. Achtung! Es geht nicht um den Preis allein sondern um den Beitrag.

Beitrag-und-Preis.. PKV-GKV-Kostensteigerung und "greifbare" LeistungAchtung

In dem Artikel, und das ist mehr als nur selten, wird ausdrücklich vor den Beitrags-Optimierern, wenn es um Preissenkungen geht, gewarnt.

Jeder Wechsel ist auch mit Leistungsminderungen verbunden. Deren finanzielle Tragweite im Leistungsfall zu kennen ist Grundlage des Handelns, wenn es um solche Preis-Minderungen geht. Wer aber kennt diese Hintergründe und wer ist daran interessiert, diese auch mitzuteilen?

Beitragsoptimierer errechnen ihren „Lohn“ nach der erzielten Preisdifferenz. Je höher die Differenz, desto höher die Rechnung. Es bleibt zu vermuten und in vielen Vorgängen, die mir aus diesem Bereich vorgelegt wurden, scheint das auch Handlungsgrundlage gewesen zu sein, möglichst geringe Preise anzubieten – Leistungsseitig wurde meist nur wenig besprochen und vieles schöngeredet. Auch Protokollierung sind, sofern überhaupt vorhanden, lückenhaft.

Erst sehr viel später wird dem Versicherten, der ein solches Angebot wahrgenommen hat, bewusst, welche Leistungen er verlor und für welche Zahlung er nun zum geringeren Preis selbst aufzukommen hat. Wurde wirklich gespart?

Nun hat der Gesetzgeber die Möglichkeit geschaffen, sofern das Einkommen auch nur für einen Monat unter die Jahresarbeitsentgeltgrenze fällt, den Wechsel zurück zum gesetzlichen System zu realisieren. Auch gibt es, glaubt man den Artikeln einiger Fachleute, die Möglichkeit über die Familienversicherung auch noch nach dem 55. Lebensjahr und unter bestimmten Voraussetzungen, zurück in das System zu wechseln.

Ob das wirklich Sinn macht?

Wer sich in Deutschland versichert hat die Wahl – eigentlich ist es mir die Qual der Wahl, sich für A oder B zu entscheiden. Einklagbare, vertraglich garantierte Leistung mit dem Risiko der möglichen enormen Preissteigerung bis hin zu und Finanzierbarkeit des Monatspreises, fälschlicherweise Beitrag genannt, für den Versicherungsschutz. Das Prinzip Hoffnung in der GKV bei meist bezahlbaren Beiträgen bis ins hohe Alter und als „Spielball“ politischer Entscheidungen und Kassensatzungen.

Welches der bessere Weg ist? Meiner Meinung nach ist eine garantierte Kostensicherung der bessere Weg – wechselt man frühzeitig genug in das GKV System und übt Disziplin der Art, Einsparungen, begründet durch den meist geringeren Preis, auch entsprechend für später anzulegen. Damit ist es sehr wahrscheinlich, im Alter weit unter der GKV Preislinie zu liegen.

Ich selber kenne aus meiner über zwanzigjährigen Berufserfahrung PKV Versicherte die heute als Privatpatienten in Hochleistungstarifen um die 200 € effektiv monatlich zahlen. Ich selber, auch bereits in der zweiten Lebenshälfte angekommen, liege bei knapp 300 € und kalkuliere durchaus eine Verdopplung in den nächsten 20-30 Jahren – dann aber bei gleichen Leistungen, die mir wiederum Kosten absichern und mich ruhiger schlafen lassen.

Zu erkennen, welches das richtige System für einen Interessenten ist, ist nur bei fachlicher Begutachtung der systemimmanenten Unterschiede zueinander und in Bezug auf den Bedarf des zu Versichernden zu klären. Eine Beratung der Systeme, denn nicht jeder passt in die PKV, kann nur und ausschließlich so aufgebaut sein, um zukünftige Probleme im Vorfeld erkennen zu können.

Neben den ständig ungewollten immer wieder aufflackerten Werbeangeboten von Online-Rechnern und Beratern, die auf Preise hin argumentieren und die Inhalte der Angebote meist selbst nicht kennen, bieten wir eine solche fachliche Betrachtung, frei von Werbung und mit Zahlenmaterial aus der Studie Faktencheck des PremiumCircle Deutschland, der über anderthalb Jahre das System sezierte und transparent abbildete. Eine Vielzahl von Neuigkeiten, von denen man in der Presse nicht mal ansatzweise etwas hörte und, so mein Glaube, die auch bei Politikern gänzlich unbekannt sind, sind hier Grundlage der Beratung. Fachliche Spezialsierung ist notwendig, eine „lebenswichtige“ Entscheidung treffen zu können.

Es geht um eine lebenslange Entscheidung – eilen Sie nicht. Erste Informationen gibt in Form einer Checkliste oder eines Leitfadens im Downloadcenter.

Frank Dietrich

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