Positionierung.

Immer öfter sehe ich mich der Frage ausgesetzt, auf wessen Seite ich eigentlich stehe!

Die Auswahl:

  • Aufseiten des Mandanten/Kunden/Schutzbedürftigen oder
  • aufseiten der Anbieter/Versicherer?

Gibt es eine dümmere Frage? In diesem Artikel möchte ich näher auf die meines Erachtens falsche Wahrnehmung der Versicherer eingehen.

Sachwalter.

Der Vermittler ist per Sachwalter-Urteil von 1985 dazu verpflichtet, dem Kunden sein Wissen in der Form zur Verfügung zu stellen, dass dieser kein Schaden bei der Auswahl seines Versicherungsschutzes und im Umgang mit dem Versicherer hat. Im letzten Jahr schrieb ich über zwei solcher Vorfälle aus einer fast unerschöpfliche Menge von Vorgängen.

  • Fragebögen, die man im Sinne der Prüfung einer Vorvertraglichen an die Ärzte versendete, konnte ich inhaltlich auf den aktuellen Stand der Rechtsprechung bringen (lassen).
  • Auch war es mir möglich, dass man die Fehler in der Bewertung des Prädiktiven Gentests gegenüber der Anzeigepflicht des § 19 VVG. überdachte und korrigierte.

Schlussendlich sind wir alle Verbraucher, schlussendlich kann niemand von uns alles. In der Ausübung meiner Tätigkeit sehe ich eine Berufung, die Dinge besser zu machen, sofern es möglich ist. Aus diesem Grunde stehe ich grundsätzlich auf der Seite des Mandanten/Kunden/Schutzbedürftigen, also auf der Seite des Anbieters!

Sie erkennen in dieser Aussage einen Gegensatz?

Dann möchte ich mir ein wenig Zeit nehmen, meine Sichtweise zu erläutern. Es ist übrigens nicht das erste Mal.

Der Bedarf eines Mandanten, Verbrauchers, Kunden, Schutzbedürftigen liegt in der Absicherung von Risiken, die er im Leistungsfall nicht selbst rückversichern kann. Der Versicherungsgedanke für diese Dinge vorzusorgen, die Risiken in einer Gemeinschaft zu teilen, ist richtig und zielführend. Wer seinen Bedarf erkannt hat, sucht Versicherungsschutz, der im Leistungsfall auch hält.

Bisher galt im Vertrieb das Motto, Versicherungen werden verkauft, nicht gekauft. Warum ist das so? Meines Erachtens liegt diese „Weisheit“ in dem fehlenden Vertrauen gegenüber den Angeboten des Marktes begründet. In der Vergangenheit wurden zu viele Kunden „über den Tisch gezogen“. Ob es das fehlende Fachwissen des Vermittlers war. Meist beriet er in Eile und auf Basis von Werbung oder den Aussagen Dritter. Auch sind Ratings und Vergleichsrechner ein sehr sonstiger Boden, wenn es um die Sicherheit der Angaben in der Beratung geht. Trotz dessen werden solche Tools im Verbraucherschutz genutzt. Frau Mohn, Teamleiterin war tatsächlich der Meinung, dass solche Werkzeuge neutral sein. In welcher Welt lebt sie? Jedes dieser Unternehmen ist ein wirtschaftliches Unternehmen und ist abhängig vom wirtschaftlichen Erfolg. Welche Stilblüten so etwas annehmen kann, wissen wir aus vielen anderen Beispielen.

Spezialist oder „Alles-Könner“?

Selbst zu lesen, zu bewerten und sich weiterzubilden ist ein leider oft noch komplett unbekannter Sachverhalt in dieser Branche. Nicht selten ernte ich ungläubige Blicke, wenn ich auf die Frage hin, wär denn der bessere Anbieter ist, auf die Allgemeinen Vertragsbestimmungen verweise. Die, die dies Weiterbildung bereits leben, haben die Nasen vorn, werden auch morgen noch am Markt tätig sein. Alle anderen sehen sich dazu gezwungen, die Schlagzahl zu erhöhen, verwechseln das Hamsterrad mit der Karriereleiter und werden den Markt meiner Meinung nach kurzfristig verlassen haben.

Gäbe es Versicherungsschutz, der im Leistungsfall das hält, was er im Verkauf verspricht, so hätten wir kaum noch Kosten für Werbung. Der Versicherungsschutz würde nachgefragt und gekauft, müsste gar nicht erst argumentiert und angepriesen werden. Genau aus diesem Grunde sehe ich Anbieter und Schutzbedürftige Mandanten im selben Boot sitzend. Beide wären mit einem solchen Produkt sehr zufrieden und würden kurzfristig ihre Ziele erreichen:

  • Schutz vor untragbaren Risiken durch Leistungszusage,
  • Umsatz!

Allgemeine Vertragsgrundlagen – Leistungsfall.

Eine Ware, wie es der Versicherungsschutz nun einmal ist, definiert seine Qualität zum einen über die Allgemeinen Vertragsbestimmungen. Fast noch wichtiger sind die Verhaltensweisen der beteiligten Personen, wenn es dann zum Schaden gekommen ist. Die dort handelnden Personen scheinen Leistungsanträge als persönlichen Angriff zu werten oder der Meinung zu sein, der Versicherte möchte sich lediglich bereichern. Absurd! in einem Fall erklärte ein Dr. der Juristerei, dass der Kunde niemals BU gewesen wäre. Zeitgleich erhielt er die volle Erwerbsminderungsrente. Spätestens hier sollte man eingreifen und dem Mann seinen Job nehmen, denn er hat bewusst falsches behauptet, um den Kunden zu schädigen und den Versicherer zu bereichern. Wo ist der Verbraucherschutz? Kümmert er sich wieder um sich selbst?

Der Markt hat sich gedreht. Erst hat man versucht, die unterschiedlichen Vertragsbestimmungen gleich zu machen, damit der einfache Vermittler über den Preis verkaufen kann. Nun geht es um Inhalte und wer lesen kann ist klar im Vorteil. Die Trägheit der Masse hingegen versucht nun über Werbeversprechen, Benzingutscheine, Amazon Gutscheine und Siegel für besondere Qualität „auszugleichen“.

Was spricht dagegen, ein leistungsfähiges Produkt zu kreieren, welches im Leistungsfall auch hält, was es verspricht? Immer wieder höre ich, es wäre der höhere Beitrag, der später vom Verbraucher nicht akzeptiert werden würde. Mehr Leistungssicherheit und klare Definitionen erhöhen den Preis der Ware Versicherungsschutz. ich bin der Meinung und erfahre es täglich, dass der Kunde, sofern er über die Folgen einer fehlenden Absicherung informiert würde, seine Prioritäten im Konsum komplett neu überdenken. Wer anders argumentiert, hat es noch nicht versucht.

Ich erlaube mir die Meinung, dass solche Menschen nicht zu Ende gedacht haben. Warum? Kennen Sie das Ruskin´sche Gesetz der Wirtschaft.

11 Feindbild Verbraucher?Muss ich noch mehr sagen?

Wer das einmal begriffen hat, wird sich nicht mehr über den Preis für seine Absicherung entscheiden, sondern über die Beurteilung ihres Wertes. Den Preis, den die Verbraucher für eine Absicherung zahlen, kennen alle. (….).

Im Anfang liegt das Bewusstsein um das Risiko. An welcher Stelle der Risiken des Lebens steht es wirklich? Was hilft die tiefste Urlaubsbräune oder der dickste Wagen, wenn die Arbeitskraft verloren geht?

Betrachten Sie doch einfach mal ihre Ausgaben über den Monat. Was ist wirklich wichtig, worauf könnten Sie verzichten und welches Risiko lassen Sie unabgesichert, welches sich mit den Ausgaben finanzieren ließe?

Die Weisheit, sich nicht zu versichern, weil man der pauschalen Meinung ist, es wird sowieso nicht gezahlt, steht die einzige Alternative gegenüber, sich nicht zu versichern. Im Leistungsfall hat man dann nicht einmal die Chance auf Leistung oder einen einklagbaren Leistungsanspruch.

Gesunde Menschen haben viele Wünsche, Kranke nur einen!

Frank Dietrich Fachmakler

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