Quo vadis Berufsunfähigkeitsversicherung?

Die Absicherung der Arbeitskraft in einer Welt, die vom Geld regiert wird, ist unerlässlich. Obwohl das jedem klar ist, sind nur wenige gegen das Risiko wirklich abgesichert. Warum ist das so?

Viele behaupten pauschal, dass die Versicherer sowieso nicht zahlen. Untersucht man hingegen die Ursachen der Nichtzahlung, so wird deutlich, dass fast ein Drittel der Nichtzahlungen darauf resultiert, dass sich der Versicherte nicht um den Antrag entsprechend kümmert, die Rente auch zu erhalten. Noch mal fast 30 Prozent erreichen die 50 Prozent Berufsunfähigkeitsgrad nicht.PC_Berlin-PCD-Originalfarben-freigestellt Bald unbezahlbar? Risiken nehmen zu!

Besonders erschreckend ist, dass gut ein Viertel der Verträge wegen des Verdachtes auf Betrug angefochten werden oder eine Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht besteht.

Behebbare Ursachen

Schon diese drei Ursachen summieren sich auf rund 80 Prozent der abgelehnten Leistungsanträge. Die Ursachen liegen also nicht ganz klar beim Versicherer – sie liegen bei Vermittler und Verbraucher.

Erst kürzlich war in einem Interview zu lesen, dass ein Makler grundsätzlich empfiehlt, keine Einsicht in die Patientenakte/Leistungsakte eines Interessenten, der einen solchen Antrag stellen möchte, zu nehmen. Mir scheint, als dass der Kollege einer von denen ist, die den Kopf in den Sand stecken, wenn es Probleme gibt. Obschon irgendjemand einmal eine Lösung da unten fand?

Das zweite Hauptargument bezieht sich auf den Preis einer solchen Absicherung. Alle kennen den Preis, niemand schätzt aber den Wert richtig ein, sich nachhaltig und solide abgesichert zu haben. Gemeint ist, dass man nicht auf Grundlage eines Preises und von Werbung für Versicherungsschutz zu entscheiden hat, sondern auf der Basis der Vertragsinhalte, die man mit dem Preis kauft. Immer wieder zeigt sich, dass die guten Bestimmungen nicht die sind, die am teuersten sind.

Die Kapitalmarktzinsen werden voraussichtlich in 2015 diesen Versicherungsschutz noch weiter verteuern. Dennoch „schläft“ der Markt – gemeint ist der schutzbedürftige Verbraucher aber auch der Vermittler, der immer noch sehr oft den Weg des geringsten Widerstandes geht und das verkauft, was der Kunde fragt. Vielmehr sollte er die Risiken aufzeigen, die die Welt mit definieren, in der wir leben.

So ist es auch mit der notwendigen Pflegekostenzusatzversicherung. Die Ursachen, berufsunfähig zu werden sind nahezu deckungsgleich mit denen, pflegebedürftig zu werden. Erst kürzlich wurde veröffentlicht, dass viele der Vermittler nicht einmal die Unterschiede zwischen einer Pflege Kostenversicherung, Pflegetagegeldversicherung und Pflegerente erklären können.

Immer häufiger sind es neurologische Erkrankungen, wie zum Beispiel Depressionen oder auch Überforderung im Alltag, die zur Minderung der Leistungsfähigkeit beitragen. Das Leben findet in Eile statt – die Seele einmal baumeln zu lassen, ist heute fast unmöglich.

Bitte mal ganz in Ruhe nachdenken!

Die einen am Markt klagen über Umsatzrückgang, die anderen über eine fehlende Absicherung. Passt das nicht zusammen?

Viele Vermittler sollten sich in ihrer Beratung nicht mehr auf rhetorische Hilfsmittel und Werbung verlassen und den Kunden inhaltlich beraten, nach Beantragung des Versicherungsschutzes auch im eventuellen späteren Leistungsfall fachlich begleiten. Sind die zwingend notwendigen Recherchen gesundheitlichen Status (was ist wo gelistet?) Fachlich und in aller Ruhe abgearbeitet und bewertet worden, so fallen die oben genannten Ursachen fast in Zahl auf „0“ % zurück.

Allen wäre geholfen aber am Beginn steht erst einmal die Einsicht, etwas tun zu müssen. Gemeint sind in erster Linie die Vermittler, die, so mein regelmäßiger Eindruck, fachliche Fortbildung meiden, denn diese macht wirklich Arbeit.

Ich bin der Meinung, dass die Vorstellung von dieser Arbeit bei erschreckender für viele ist, als die Realität, es zu tun. Sind wir nicht alle schlussendlich Verbraucher?

Für Interessenten, die eine solche Absicherung suchen, habe ich themenbezogene Leitfäden mir im Downloadcenter hinterlegt. Natürlich frei von Werbung oder Ratings. Wählen Sie sich Ihre eigene Meinung – nur die zählt. Für bereits Versicherte finden Sie an selber Stelle eine Checkliste, den Versicherungsschutz „kurz“ zu prüfen.

Für Kollegen, die sich fachlich weiterbilden möchten, habe ich ein „kollegiales Angebot“. Jeder Vermittler, der am Markt in Richtung Qualität arbeitet und sich fortbildet, hilft uns allen einen Schritt weiter. Der Markt ist groß genug – warum also nicht Kollegen unterstützen?

Frank Dietrich   

PremiumCircle Berlin

Existenzielle Risiken, wie die Krankenversicherung, die Arbeitskraft und die Pflegekostenzusatzversicherung, abzusichern, ist unser Fachgebiet.

 

 

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